Der Traum von Williams


Patricia in New York - in Runde zwei kommt das Aus / Foto: GEPA

Gekämpft hatte sie wie eine Löwin, triumphiert mit Widerstandskraft und Überlebenswillen. Patricia Mayr-Achleitner ließ so manchen staunen! Als Lucky Loser, dem das Losglück zugelächelt hatte, war die Seefelderin in den Hauptbewerb der US-Open gerutscht, dort lieferte sie mit dem 7:6 (7:2), 6:3 gegen die Slowakin Magdaléna Rybáriková, die Nummer 29 der Setzliste, nicht nur eine der ersten Sensationen in Flushing Meadows, sondern feierte auch ihren ersten Sieg bei den amerikanischen Titelkämpfen.

Zugleich war es auch der dritte Erfolg von Patricia im dritten Duell mit der höher eingeschätzten Slowakin. „Magdaléna liegt mir, ich spiele gern gegen sie“, meinte eine rundum glückliche Patricia, die in der zweiten Runde auf die Kasachin Jaroslawa Schwedowa traf. „Alles machbar“, fand die Tirolerin, die im Falle eines Sieges von der dritten Runde und einem Hit gegen Serena Williams träumte. Alles noch Konjunktiv, aber keine Utopie. „So eine Chance bekomme ich vielleicht nur einmal in meinem Leben!“

Es war ein Triumph der Selbstüberwindung nach dem schmerzhaften Muskelfaserriss in der Hüfte, der Mayr-Achleitner zu einer vierwöchigen Pause gezwungen hatte. Und es war der Lohn der harten Arbeit und des tollen Einsatzes, den sie einmal mehr an den Tag gelegt hatte. Vor allem im achten Marathon-Game des zweiten Satzes, als sie Breakbälle abwehrte, den dritten nach Doppelfehler, den sie mit einem Vorhandschuss beantwortete. „Dieses Game war entscheidend“, gestand sie danach.

Als sie dieses Spiel eingesackelt hatte, knöpfte sie der spielerisch überlegenen, aber mental und kämpferisch weit schwächeren Rybáriková auch das nächste Game zum ersten US-Open-Sieg ab. Damit blieben der 26-Jährigen, die mit Ehemann Michael am Times Square einquartiert war, zumindest noch zwei, wenn nicht noch mehr Tage in New York, wo sie auch dickes Preisgeld kassierte. „Ich glaub’“, verriet Patricia, „dass ich den Rückflug schon zehnmal umgebucht habe.“

Immer wieder hatte sie diesmal den Kopf aus der Schlinge gezogen – einmal nach dem Drittrunden-K.o. in der Qualifikation durch Losentscheid als Lucky Loser. Mit Löwenmut nutzte sie die Gunst der Stunde, um nun vom Duell mit Serena Williams in einer Night Session im größten Tennistempel der Welt zu träumen. Es blieb beim Traum – denn in der dritten Runde setzt es für die 26-Jährige gegen die Kasachin Jaroslawa Schwedowa eine klare 2:6, 3:6-Niederlage. „Schwedowa war wie erwartet eine ganz starke Gegnerin. Ich hatte kaum Chancen gegen ihren Aufschlag und das hohe Tempo“, erklärte die Tirolerin ihre Niederlage.