Der Tiroler Sport als Arbeitsplatz und Berufsinhalt – eine Bilanz


Friedl Ludescher

Bei dem Versuch, meine Tätigkeit in der Sportabteilung des Amtes der Tiroler Landesregierung schlagwortartig und prägnant zu umschreiben, würde ich die Arbeitsbereiche mit „umfassende Tätigkeit auf (fast) allen Gebieten des Sports und mutige Veränderungen – stolze Bilanz“ zusammenfassen. Ein Arbeitsplatz mit großartigen Gestaltungsmöglichkeiten. Ein Aufgabengebiet, auf dessen Erfüllung und Entwicklung ich im Nachhinein wirklich stolz bin.

Am 02. März 1992 schienen mir die beruflichen Schuhe meines Vorgängers Dr. Wolfgang Girardi unangemessen groß, doch mit Hilfe des politischen Perfektionisten LH-Stv. Ing. Helmut Mader (jetziger Landtagspräsident) als Sportreferenten und den MitarbeiterInnen in der Abteilung bin ich relativ rasch in die Arbeit und in die Schuhgröße meines Vorgängers hineingewachsen. Aus meiner heutigen Sicht wurde damals die Wende von einer sehr auf „Ski und Berg“, d.h. Skilauf, Skipistenbau und dem Bergsport fokussierten „Abteilung If“ zu einer umfassenden Sportabteilung gemacht, die sich mit (fast) allen Erscheinungsformen des Tiroler Sports auseinandersetzt (z.B. Zusammenschluss von Sportwissenschaft und Sportmedizin in der ABS; Sportunfallversicherung für alle Tiroler Sporttreibenden, um nur zwei Highlights aus den Anfangsjahren zu nennen). Die differenzierten Aufgaben auf allen Ebenen des Sports, insbesondere die gemeinnützigen Sportvereine und Sportverbände, rückten in das Zentrum unseres Tuns. Schon damals lag der Wunsch nach einer Änderung des Tiroler Sportgesetzes 1972 in der Luft, die Zeit war aber dafür noch nicht reif. Die Tiroler Spezialität „Sport“ rückte zu dieser Zeit noch stärker in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Bewusstseins in unserem Lande. Es war aufregend, gemeinsam mit der Politik und dem Landessportrat neue Wege zu gehen.