Das wäre fast die zweite Topstory aus Bormio geworden, aber Raphael Haaser dürfte nach dem Super-G auf der Stelvio auch so im siebten Skihimmel schweben, nachdem er vor Weltmeister Vincent Kriechmayr auf Rang zwei gerast war – geschlagen nur vom einmal mehr überragenden Aleksander Aamodt Kilde.
Anderseits – so schnell bringt den jungen Mann aus Maurach am Achensee ja nichts aus der Fassung. Selbst der lang ersehnte erste Weltcup-Podestplatz nicht. Als der 24-Jährige mit der Startnummer 25 im Ziel abgeschwungen hatte und den Zweier auf der Anzeigetafel sah, blieb die große Gefühlsexplosion aus. Erst eine angedeutete geballte Faust, dann ein smarter Fingerzeig, das war’s.
Und dass im Hintergrund die hochdekorierten Herren Kilde, Feuz, Odermatt und seine Teamkollegen geschlossen applaudierten, bekam der Held des Tages gar nicht mit. „Ich bin nicht so der Gefühlsmensch, der das nach außen tragen kann. Ich verarbeite das für mich selbst“, sagte der „fast sprachlose“ Tiroler, der vergangenen Winter in seiner Paradedisziplin Super-G den ersten kompletten Weltcup absolviert hatte.
Nur schade, dass der zweite geplante Super-G wegen der miserablen Witterungsbedingungen abgesagt werden musste. Vielleicht hätte es Haaser auf dem Stockerl noch eine Stufe höher geschafft.