Der Meister als Punktelieferant für die Haie


Bejubelten den Sensationssieg über Meister KAC - John Lammers und Caleb Herbert / GEPA

Mit dem 2:4 gegen Znojmo, der sechsten Niederlage in Serie, prolongierten die Innsbrucker Haie zunächst einmal ihren „Tauchgang“ in der EBEL. Dabei waren die Tiroler in den ersten beiden Dritteln keineswegs die schlechtere Mannschaft gegen jenes Team, das zuletzt fünfmal hintereinander gewonnen hatte.

Was sich zunächst in der 1:0-Führung durch Joel Broda und später dann dem 2:1 durch Caleb Herbert im Ergebnis bemerkbar machte. Aber diese Führung hielt nur 13 Sekunden, weil die Haie auf Mrazek vergaßen, der völlig alleingelassen genau ins Kreuzeck traf. In der Folge avancierte Haie-Keeper Scott Darling nicht nur bei einer 3:5-Unterlegenheit mehrmals zum Retter in höchster Not. Auch McRae biss sich am Stanley-Cup-Sieger die Zähne aus (35.).

Im dritten Drittel konnte Znojmo kaum Druck aufbauen, dann allerdings schlug ein Miklis-Schuss von der blauen Linie doch zum 2:3 (46.) ein. Darling sah dabei unglücklich aus, ihm war aber offenbar die Sicht verstellt. Die ersatzgeschwächten Innsbrucker versuchten in der verbleibenden Zeit noch einmal alles, kassierten aber mit schwindenden Kräften den vierten Treffer (2:4/57.)

Verständlich, dass danach im Haifischbecken alle Alarmglocken gleichzeitig klingelten, immerhin stand Meister KAC als nächster Gegner vor den Kabinen der Innsbrucker. Aber der Sport schreibt ja ohnehin immer wieder seine eigenen Geschichten, und weil gegen die Kärntner die zuletzt komplett fehlende erste Angriffsreihe um Kapitän Tyler Spurgeon, John Lammers und Jesper Thörnberg wieder im Lineup stand, kehrte ausgerechnet gegen den Titelverteidiger die Hoffnung bei den Haien zurück.

Vorerst einmal vergebens, denn nach einer Unachtsamkeit in der HCI-Defensive zeigten sich die Kärntner nach zehn Minuten beim 0:1 als Meister der Effizienz. Quasi ein Weckruf für die Gastgeber und weil die Gäste sich in der Folge mit Strafen selbst schwächten, netzte Caleb Herbert in doppelter Überzahl zum 1:1 (15.) ein.

Es war der erste Gegentreffer für den KAC nach 262 Minuten und zwei Sekunden; damit hatten die Haie aber nicht genug, nur 16 Sekunden später stand es nach einer Traumkombination über Lammers, Spurgeon und Goalgetter Joel Broda sogar 2:1.

Der KAC lud die Innsbrucker auch im zweiten Abschnitt mit schweren Fehlern zum Tore-Schießen ein. Zunächst verwandelte Lammers nach Spurgeon-Vorlage zum 3:1 (25.), dann schnürte Broda nach perfektem Herbert-Pass den Doppelpack zum 4:1 (37.). Die Haie zeigten in diesen Szenen auch, wie viel Kunst in den Schlägerschaufeln steckt.

Und bei KAC-Topchancen durch Hundertpfund und Haudum war Darling der Herr im Haus. Letztlich geriet der zweite HCI-Sieg in Serie gegen den KAC (zuletzt 3:2 in Klagenfurt) nicht mehr in Gefahr.