Wie heißt es doch so schön: Zu Hause ist es immer am schönsten! Eine Phrase, mit der die Hypo-Volleyballer seit Jahren nichts anfangen können. Denn das Hypo Tirol-Team feierte den fünften Meistertitel – den dritten in Serie – wie alle anderen zuvor in der Fremde. Nach dem Budocenter in Wien war heuer erstmals der Sportpark in Klagenfurt an der Reihe. Aich/Dob wurde mit 3:0 überfahren, somit waren zwölf Finalsätze in Serie aus Sicht von Hypo gewonnen – eine wahrhaft meisterliche Bilanz.
Einer war sich ja ohnehin schon vor dem ersten Ballwechsel im vierten Spiel sicher gewesen: „Wir beenden das“, war Manager Hannes Kronthaler überzeugt, dass die Gegenwehr von Außenseiter Aich/Dob nach einem 0:3-Rückstand in der Serie längst gebrochen war und die eigenen Stars nach einer langen Saison den wohlverdienten Urlaubsbeginn herbeisehnten.
Der Klasseunterschied war vor allem zu Beginn der ersten beiden Sätze unübersehbar. 6:0 stand’s im ersten, 8:2 gleich einmal im zweiten. Topscorer Paulo Victor Costa da Silva, Davor Čebron und Co. wollten sich im Wörthersee-Stadion nicht allzu lange aufhalten, schließlich war vorsorglich im Stadionwirt nebenan gegen 22.30 Uhr ein Plätzchen für die Meisterparty reserviert. Da liefen auch die „alten Hasen“ wie Kapitän Daniel Gavan und Zoltan Mozer an der Seite von Aufspieler Claudio Carletti zur Hochform auf.
Das Lächeln im Gesicht von Headcoach Stefan Chrtiansky wurde im Minutentakt und bei einer erneut komfortablen 10:5-Führung im letzten Satz immer größer. Und daran änderte auch das Aufbäumen von Aich/Dob, die auf 15:15 und 21:21 ausgleichen konnten, nichts mehr. Denn Hypos Lebensversicherung kommt aus Brasilien und Paulo war bei allen wichtigen Punkten der Chef im Ring.
Den dritten Matchball zum 25:23 verwandelte Dani Gavan, der sentimentale Routinier im Tiroler Volleyball-Lager: „Die Nummer fünf trage ich auf der Brust, fünf Titel habe ich jetzt in der Tasche, aber wir werden sicher nicht aufhören, sondern weitergehen“, versprach der Hypo-Kapitän auch für die Zukunft volle Attacke.
Die Finalserie war letztlich eine einzige Machtdemonstration der Tiroler Champions League-Größen, die den Meistertitel in der Austrian Volley League mittlerweile schon im Vorbeigehen mitzunehmen scheinen. „Wenn mir einer vor zehn Jahren gesagt hätte, dass ich hier fünf Titel feiern werde, hätt‘ ich’s wohl nicht ganz geglaubt“, strahlte Meistermacher Chrtiansky.