Es gibt nicht viele Ereignisse in der Welt des Sports, für die man Jahr für Jahr neue Superlativen abzurufen in Versuchung gerät. Wimbledon zählt dazu genauso wie die Tour de France oder das Hahnenkammrennen in Kitzbühel, der Nachtslalom von Schladming und – das Bergiselspringen in Innsbruck. Fast unglaublich die Geschichten, die sich um diesen Event über die Jahrzehnte gesammelt haben; jedes Jahr kommt ein neues Erfolgskapitel dazu.
Jenes des Jahres 2011 schrieb Thomas Morgenstern. Gregor Schlierenzauer reckte gleichzeitig mit der Landung von Thomas Morgenstern die Faust in den Himmel über der Bergisel-Schanze. Er freute sich über den Sieg seines Teamkollegen ebenso wie dessen Zimmernachbar Wolfgang Loitzl, der Morgenstern am Schanzenauslauf um den Hals fiel.
Die 22.000 Zuschauer verwandelten mit ihrem Jubel den Bergisel in einen wahren Hexenkessel. „Das hat sich sehr gut angefühlt. Ich hab es richtig genossen, als ich auf die Menschen runtergeschaut habe. Die Stimmung hier ist einfach einzigartig“, jubelte der Kärntner, der den Fans den erwünschten rot-weiß-roten Sieg bescherte.
Nicht nur das. Mit dem Erfolg vor dem Polen Adam Małysz und dem Norweger Tom Hilde verwies der 24-Jährige auch den größten Tournee-Konkurrenten Simon Ammann auf Rang vier und sicherte sich damit vor dem abschließenden Springen den respektablen Vorsprung von 27,3 Punkten (umgerechnet 15,16 Meter) auf den Schweizer. „Jetzt kann ich befreit nach Bischofshofen reisen. Weil ich weiß, dass ich sicher bin und mich nicht mehr aus der Ruhe bringen lasse“, sagte Morgenstern.