Der alte und neue König am Bärenberg


Marcel dominierte in Zagreb. / Foto: GEPA

Die Dominanz des Marcel Hirscher verleitete natürlich zu Wortspielereien. Der Slalom in Zagreb lieferte dafür eine ideale Bühne – oder anders formuliert: Der flinke Hirsch entpuppte sich am Bärenberg von Zagreb wieder einmal als rettender Engel, der mit seinem dritten Triumph en suite nach 2012 und 2013 (2014 abgesagt) eine Pleite der ÖSV-Slalomfahrer verhinderte.

Marcel durfte sich bei der Siegerehrung die gläserne Zagreb-Krone auf den Helm setzen: „Dreimal hintereinander zu gewinnen, ist fantastisch“, schwärmte Hirscher, der mit seinem Spezialtraining übers neue Jahr auf einem vom Neuschnee gesäuberten, tückisch glatten Kurs wieder seine alte Slalomklasse ausspielte.

Nach dem vorangegangenen Rennen (Platz sieben in Madonna/ITA) habe er noch „blöd dreingeschaut“. Mit Zusatzschichten und neuem Material („Das Zeug rockt!“) sei der Umkehrschwung erfolgt. Nicht auszudenken, hätte er nicht im ersten Lauf einen kapitalen Fehler gehabt, der ihn fast aus dem Rennen geworfen hätte, wer weiß, ob er nicht mit einem Shiffrin-Vorsprung vor Madonna-Sieger Felix Neureuther gewonnen hätte. „Chapeau, Marceli“, verneigte sich der Deutsche.

Den anderen Österreichern hingegen nützten die guten Voraussetzungen und die Euphorie der knapp 15.000 Zuschauer nichts: Benni Raich, der im ersten Lauf zeitweise schneller war als Hirscher, bremste fehlender Grip am Ski. Lapidarer Kommentar: „Anfangs gut ins Fahren gekommen, dann ausgerutscht …“ Damit blieb nur noch der 31-jährige Salzburger Wolfgang Hörl in der Wertung. Dank einer Ausfallorgie im zweiten Lauf unter gleißendem Flutlicht und in beißender Kälte schob er sich vom 28. noch auf den 19. Platz vor.