Vier Jahre waren vergangen, seit die Swarco Raiders Tirol das letzte Mal den Rasen im Wattener Alpenstadion betreten hatten. Und dass die knapp 2000 Zuschauer an diesem lauwarmen Samstagabend im Viertelfinale der European Football League eine heiße Vorstellung geboten bekamen, das lag dann weniger daran, dass die Gäste aus Prag eher an Kätzchen als an Panther erinnerten, sondern vielmehr an der Tatsache, dass der Titelverteidiger aus Tirol beim 56:14-Erfolg heuer erstmals alle vier Legionäre gleichzeitig aufs Feld geschickt hatte. „So etwas merkt man. Das Tempo ist höher, die Qualität steigert sich“, erklärte Trainer Shuan Fatah. „Das, was wir hier bieten konnten, war daher schon sehr spektakulär.“
Das Attribut spektakulär hatte sich an diesem Abend vor allem ein Mann verdient: US-Legionär Talib Wise. Der 29-jährige Wide Receiver pflückte drei Pässe aus der Luft, lief allein in der ersten Hälfte zu vier Touchdowns, wobei er das Ei beim letzten 88 Yards weit trug. Spektakulärer war für Wise an diesem Abend nur mehr jene Dame, die neben dem Feld eifrig in die Hände klatschte. „Meine Mutter war zum ersten Mal seit meiner College-Zeit wieder bei einem meiner Spiele dabei. Das war ein besonderes Spiel für mich“, freute sich der ehemalige NFL-Spieler über den Besuch aus Nordamerika.