Delle-Karth mit günstigem Wind


Den Weltcup im Visier / Foto: GEPA

Wer denn nun glaubt, dass Segeln ein Geschäft sei, ein einträgliches noch dazu, der irrt gewaltig. Nico Delle-Karth entlockt eine dahingehende Vermutung lediglich ein Schmunzeln. Aber Erfolge machen stolz. Wie auch immer – mit einem zweiten Rang hatte der Innsbrucker 49er-Steuermann vor Hyères die Gesamtweltcupführung übernommen, segelt also weiterhin auf Erfolgskurs.

„Auf dem Konto dürfte sich dieser Prestigeerfolg maximal in einem Minus niederschlagen“, so Nico, „das hängt vor allem davon ab, wie viele Gläser wir auf diesen Erfolg trinken. Preisgeld jedenfalls gibt es bei uns keines. Nicht einen Cent.“ Dass der 26-jährige Weltklassesegler aus Tirol dennoch einigermaßen gut über die Runden kommt, hat er nebst Teamsponsoren in erster Linie dem Heeressport und der Sporthilfe zu verdanken. „Aber fürs Sparschweindl bleibt nichts übrig.“

Ihren zweiten Platz bei der Olympischen Segelwoche vor Hyères begründeten Delle-Karth und sein Kärntner Vorschoter Niko Resch mit guten Nerven und gelungener Kopfarbeit. „Wir haben uns durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen lassen.“ Das Duo sprach damit in erster Linie den lange Zeit fehlenden Wind an.

Nachdem man in der vierten Wettfahrt in eine Flaute geraten war und nicht das Ziel erreichte, qualifizierten sich die zwei nur mit Mühe für den so genannten Goldfleet der besten 25 Boote. Der Rest war eine bärenstarke Vorstellung, auch wenn sich das Duo im Medal Race mit Rang sieben zufrieden geben musste. Eine Momentaufnahme, denn der Blick ist ohnedies bereits wieder nach vorne gerichtet.