Das Wintermärchen in Cesana


So strahlen nur Olympiasieger / Foto: GEPA

Es passierte ausgerechnet am 2. Februar 2005 auf der Olympiabahn in Cesana. Und das Schicksal traf der Absamer Wolfgang Linger mit jener Wucht, wie sie ein schwerer Sturz in der Hochgeschwindigkeitssportart Kunstbahnrodeln eben mit sich bringt. Eine schwere Wadenbeinfraktur im Vorbereitungstraining auf den Saisonhöhepunkt 2006 schien alle Träume auf eine Medaille mit einem Aufprall zu beenden, zumal die medizinische Notversorgung vor Ort die Schwächen des Systems offenbarte. Die Olympia-Bahn war schwierig, kaum zu bezwingen aber schon gar nicht auf Großveranstaltungen eingerichtet. „In einer Nacht- und Nebelaktion traten wir damals die Heimreise an“, erinnert sich Wolfgang Linger heute. Dass er (23) und sein Bruder Andreas (24) ein Jahr später mit Gold dastehen, dem kleinen Örtchen im Osten Innsbrucks nach erfolgreichen Springer-Zeiten eines Vettori und Felder neuerdings eine Medaille bescheren, gleicht einem Wunder. Wolfgang Lingers Rehabilitation beinhaltete mühsame Kleinarbeit und schier unerschöpflichen Glauben an die eigene Stärke. Nur langsam fand Wolfgang seine Koordination, während Andreas im Einzeltraining die Form zu erhalten suchte.