Keine lange Anreise, kein Flugzeug, kein ewiges Anstehen. Daran könnte sich der Tiroler Skibergsteiger Andreas Mayer gewöhnen. „Das war der schönste Weltcup, bei dem ich bisher dabei war. Freunde, Familie, Bekannte – es waren so viele da, die ich kannte. Die Stimmung und die Kulisse bei dem Traumwetter – das war bombastisch“, schwärmt der 18-jährige ÖSV-Athlet, der hoch über dem bayerischen Schönau am Königssee, nur eine gute Stunde Fahrzeit entfernt von seiner Heimatgemeinde Kirchdorf, die Felle aufgezogen hatte. Und das aufgrund des Coronavirus (und einer Rennabsage in China) in drei statt zwei Bewerben.
Dabei gelang Mayer mit Rang fünf im Individualrennen (Aufstieg und Abfahrt) über 1400 Höhenmeter ein echtes Ausrufezeichen. Dazu gab es noch Platz zehn im Vertical (reines Aufstiegsrennen) sowie den zwölften Rang im Sprint (550 Höhenmeter im Aufstieg). „Es ist an dem Wochenende sehr gut gelaufen“, meinte der WSV-Kirchdorf-Sportler und ergänzte: „Bisher hatten wir ja bei den Weltcups fast immer schlechtes Wetter. Dieses Mal hat alles gepasst. Wenn man sich das so anschaut, dann wünscht man sich einen Heimweltcup in Tirol.“
Doch gerade dort ist Mayer, der vor vier Jahren über Freunde und aus „Jux und Gaudi“ zum Skitourensport fand, ein Einzelkämpfer. „Ich bin der einzige Tiroler bei den Herren im ÖSV“, sagte der Junior, der hinter dem Kärntner Paul Verbnjak (acht Podestplätze in acht Weltcuprennen) die heimische Nummer zwei seiner Altersklasse ist.