Nicht selten wird das erste (Speed-)Rennen nach den Spielen als Olympia-Revanche tituliert. Was freilich Augenauswischerei ist, zumal sich verpasstes olympisches Edelmetall frühestens in vier Jahren kompensieren lässt. Ungeachtet dessen waren die bei den Spielen leer ausgegangenen ÖSV-Abfahrer hochmotiviert, es in Kvitfjell besser zu machen. Mehr noch: Der heiß ersehnte erste Abfahrtssieg in diesem Winter sollte her.
Doch die Hoffnungen wurden einmal mehr von der Realität ausgebremst. In einem Hundertstelkrimi musste sich Österreichs Bester, Vincent Kriechmayr, mit Rang neun bescheiden. Hannes Reichelt (12.), Max Franz (13.) und Johannes Kröll (15.) folgten noch dahinter. Matthias Mayer schied aus.
Aber was soll’s – das Podest hätte ohnehin kaum ruhmreicher besetzt werden können. Ganz oben stand der Mann, der schon in Kitzbühel triumphiert hatte: Thomas Dreßen. Der Mittenwalder verwies Beat Feuz um 0,08 Sekunden und Aksel Lund Svindal um 0,17 Sekunden auf die Ehrenplätze und fühlte sich privilegiert: „Die zwei sind immer schon Heroes für mich gewesen.“
Die beiden – knapp geschlagenen – Helden sollten sich dafür im Weltcupfinale in Aare um die Abfahrtskugel matchen. Feuz hatte dank eines 60-Punkte-Polsters die besseren Karten.