Da jubelte selbst der Terminator


Das Hahnenkamm-Wochenende lockt die Massen - rund 100.000 Besucher in drei Tagen / Foto: Böhm

Das Beste kam zum Schluss. Und hieß wieder einmal Marcel Hirscher. Dem Salzburger Wunderwuzzi war es vorbehalten, die ordentliche, aber nicht überwältigende rot-weiß-rote (Speed-)Bilanz mit seinem Slalomtriumph auf ein neues Niveau zu heben und die Erwartungshaltung für die anstehende Ski-WM weiter anzufeuern. Das 73. Hahnenkamm-Wochenende bot spektakuläre Rennen, begeisterte Zuschauermassen, reichlich Sonnenschein und keine schwerwiegenden Verletzungen. Ski-Herz, was willst du mehr?

Hat dieser Bursch Nerven? Nein. Und wenn doch, dann sind sie aus Stahl gewickelt und weitaus dicker als die Seile der Hahnenkammbahn. Als wäre es die normalste Sache der Welt – und es war alles andere als das –, zündete Marcel Hirscher nach seinem dritten Halbzeitrang ein finales Feuerwerk und feierte just in seinem 100. Weltcuprennen seinen ersten Kitzbühel-Triumph. Da gab es unter den 21.000. Fans entlang des Ganslernhangs kein Halten mehr, selbst Triple-A-Promi Arnold Schwarzenegger riss es mit geballter Faust vom VIP-Sitz. Das wiederum freute Hirscher mehr, als man für möglich halten wollte. „Einfach geil! Ich dachte, er ist mehr auf Speed und Adrenalin aus und nur deshalb bei der Abfahrt. Schon cool, wenn einem der bekannteste Österreicher die Daumen drückt. Eine Riesenwertschätzung für unseren Sport.“

Dass der 23-Jährige selbst in brenzligsten Situationen bildlich Eiswürfel spuckt, wollte Hirscher so nicht unbedingt unterstreichen. „Es hat mich zwischen den Durchgängen ordentlich gestresst. Ich war ja schon fünfmal da und bin viermal gut Skigefahren, aber es hat halt nie ganz geklappt. Diesmal habe ich gewusst, dass die Chance zum Greifen nahe ist.“ Also griff der Draufgänger zu Bewährtem, fuhr alles oder nichts – und erfüllte sich mit dem Kitz-Triumph den nächsten Kindheitstraum. „Ich habe zwar immer gesagt, was wollen die mit dem ganzen Kitz-Tamtam, aber wenn du dich zu den Großen im Skisport zählen willst, musst du Kitzbühel auf deiner Visitenkarte stehen haben.“

Allen Grund zum Strahlen hatte auch Benjamin Raich. Nach dem ersten Durchgang nur an 25. Stelle gelegen, katapultierte sich der „Blitz aus Pitz“ mit zweitbester Laufzeit noch auf Rang fünf und damit wohl im letzten Abdruck ins WM-Team.