Cuche raste locker zum Sieg


Abfahrt in Garmisch - ein Wechselbad zwischen Himmelreich und Hölle / Foto: GEPA

Tröglhang, Himmelreich, Hölle – die Abfahrt vom Kreuzeck in Garmisch zählt zu den attraktivsten im Weltcup-Zirkus, die ÖSV-Stars hatten sich eigentlich immer wohl gefühlt im Werdenfelser Land. Diesmal allerdings reichte es – wie meistens in dieser Saison – einmal mehr gerade nur zu einem Stockerlplatz, der erste Saisonsieg ließ weiter auf sich warten.

Denn während der Salzburger Hannes Reichelt auf einer verkürzten Kandahar-Strecke als Dritter abschwang, holte sich wie schon eine Woche zuvor in Kitzbühel der Schweizer Routinier Didier Cuche den Sieg. Übrigens sein 20. im Weltcup – damit übernahm der 37-Jährige von seinem Landsmann Beat Feuz die Führung in der Abfahrtswertung. Erster Kommentar: „Wenn man so locker drauf ist, geht alles viel einfacher.“

Das Rennen erinnerte nicht nur wegen Cuches Kraftakt an die „Streif“: Wegen starken Nebels im Tröglhang wurde die klassische Strecke um rund 40 Fahrsekunden verkürzt, dadurch entwickelte sich ein Rennen mit engen Zeitabständen: Ambrosi Hoffmann lag als 30. nur 1,27 Sekunden hinter seinem Landsmann Cuche, der das Garmischer WM-Ergebnis aus dem Vorjahr umdrehte. Damals hatte noch Erik Guay Gold erobert, diesmal wurde der Kanadier Zweiter. Österreichs Herren indes warteten nun schon seit 15. März 2011 – der mittlerweile zurückgetretene Michael Walchhofer gewann damals in Lenzerheide – auf einen Sieg.

Gestern war Hannes Reichelt zumindest knapp dran: „Für mich war die Verkürzung der Strecke ein Nachteil“, analysierte der Salzburger. Der steirische Mitfavorit Klaus Kröll hingegen belegte als zweitbester Österreicher Rang acht und wunderte sich im Zielraum. „Ich habe keinen Fehler gemacht, habe mich sehr gut und auch schnell gefühlt. Normalerweise ist man mit solch einer Fahrt weiter vorne.“ Auch der Hochfilzner Romed Baumann, zuletzt Zweiter im „Kitz-Sprint“, kam diesmal nicht über Rang 20 hinaus: „Schade, es war nicht mein Rennen. Sich auf die Startnummer rauszureden wäre jedoch feige.“