Carina Wasle steht für extremen Sport. Aber wie schon in ihren bisherige Rennen über Steine, Wurzeln und schlammigen Untergrund hatte die Xterra-Spezialistin alle Höhen und Tiefen gemeistert. Nur einige Tage nach der Operation ihres Mittelfingerbruchs Mitte Mai war die Kundlerin zu Trainingszwecken schon wieder auf ein nagelneues Rennrad gestiegen. Und einige Wochen später kam das Comeback, das mit dem zweiten Platz bei der Cross-Triathlon-Europameisterschaft im Juli in einem weiteren sportlichen Höhepunkt gipfelte.
Im niederländischen Den Haag hatte sich die 27-Jährige bei schwierigen Untergrundbedingungen nur der Tschechin Helena Erbenová geschlagen geben müssen. „Es ist gut zu sehen, dass es weiterhin bergauf geht“, bestätigte Wasle ihre Form. Seit Beginn dieser Saison hatte die Kundlerin ihr Training umgestellt und mit Ex-Triathletin Eva Dollinger eine gute Coaching-Wegbegleitung gefunden. „Eva schreibt mir die Trainingspläne und kann mir mit ihrer Erfahrung auch wertvolle Tipps in Sachen Ausdauer geben“, freute sich Wasle.
Vor der Verletzung hatten sich aus sportlicher Sicht schon deutliche Verbesserungen gezeigt, mit mehreren Podestplätzen war der Start in die Saison gelungen. Trotzdem hatten sich auch Radunfälle, Pannen (Platzer) und unglückliche Zusammenstöße gehäuft, die sich in den Ergebnislisten negativ auswirkten. Bis zum ersten Saisonhöhepunkt waren die Stolpersteine aber vergessen. Durch die EM-Silbermedaille konnte Wasle nun Kraft für die kommenden Aufgaben schöpfen. Noch einige Xterra-Bewerbe standen quer über den Globus auf dem Programm, ehe sie bei der Xterra-WM auf Hawaii das endgültige Ziel erreichen könnte.