Champagnerflaschen zu öffnen ist für gewöhnlich kein Problem für Viktoria Rebensburg. Zum einen fällt ihr daheim im bayerischen Kreuth diese Aufgabe immer an Silvester zu, zum anderen gab es in der Karriere der 28-Jährigen bereits einiges zu feiern, darunter der Olympiasieg im Riesentorlauf 2010.
Bei der Siegerehrung im Ziel am Rettenbachferner vor rund 14.500 Zuschauern wollte der Korken anfangs aber partout nicht knallen. Tessa Worley und Manuela Mölgg waren da schneller. Auf der wegen Winds verkürzten Strecke konnte Rebensburg dennoch keine das Wasser reichen: „Ein Wahnsinn. Sölden fühlte sich bisher nie supergut an, der zweite Lauf war ein wilder Ritt. Ich bin megahappy!“
Rebensburg machte ihrer Startnummer trotz eines Fehlers im ersten Durchgang am Ende alle Ehre und siegte wie schon 2010 beim Auftaktrennen.
Schon damals teilte sie sich übrigens mit Mölgg das Podest. Die Südtirolerin wurde erneut Dritte, zum fünften Mal im Riesentorlauf (und viermal Zweite) – trotz ihrer 34 Jahre.
„Ich bin zwar die Älteste, aber die Jungen stehen nicht am Podium“, scherzte sie in Anspielung auf ihre starken Teamkolleginnen, die am Tag zuvor mannschaftlich allerdings nicht überzeugen konnten – Sophia Goggia war im ersten Lauf ausgeschieden.
„In Sölden wollte ich immer schon am Podest stehen“, freute sich Frankreichs Riesentorlauf-Weltmeisterin Tessa Worley über ein „gutes Gefühl“ als Zweite zu Beginn der neuen Saison.
Über einen Podiumsplatz hätte sich auch Österreichs Nummer eins, Stephanie Brunner, gefreut. Am Ende fehlten ihr nur 18 Hundertstelsekunden, im Vorjahr waren es als Vierte noch 0,35 Sekunden gewesen. Die Startnummer 13 brachte der Zillertalerin zwar nicht genug Glück, um erstmals unter die Top Drei zu fahren, Pech sieht dennoch anders aus.
Aufatmen durften auch andere. Die Mauracherin Ricarda Haaser schaffte zwar als Elfte nicht den Sprung in die Top Ten, hielt aber ihren Rückstand aus dem ersten Durchgang nahezu: „Ich habe mehr Gas gegeben im zweiten Lauf.“
Bernadette Schild legte endgültig ihr „Sölden-Trauma“ ab und stieß von Rang 26 auf zwölf vor. ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel war jedenfalls begeistert – beim Blick auf die erste Nationencup-Wertung: „Sechs in den Top 20 – Österreich ist Erster!“