Brownlee vergoldete sein „Wohnzimmer“


Er ist "Mister Kitzbühel" - Alistair Brownlee gewann zum dritten Mal am Fuße des Hahnenkamms. / Foto: GEPA

Sein Vater war Läufer, seine Mutter Schwimmerin. Über seinen Onkel kam Alistair Brownlee, der ältere der Brownlee-Brüder, zum Triathlonsport. Der 26-jährige Engländer hat dort alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: Er ist Olympia-Sieger und Doppelweltmeister. Und seit heuer abermals Europameister. Nach 2010 und 2011 feierte der momentan beste Triathlet der Welt in Kitzbühel seinen dritten Streich.

Ohne auf den letzten Kilometern richtig Gas zu geben, verwies er den Russen Dmitry Polyansky (+27 Sekunden) und den Spanier Vicente Hernández (+31 Sekunden) auf die Plätze. „In meinem Wohnzimmer“, wie er nach dem Rennen lächelnd meinte. Wohnzimmer? So bezeichnet Alistair Brownlee die Hahnenkammstadt, in der er zuvor bereits viermal im Weltcup gewonnen hatte. „Ich liebe die Rennen hier und diese unglaubliche Kulisse“, kommentierte der frischgebackene Europameister seinen Siegeslauf.

Wirklich müde schien Brownlee nach getaner Arbeit nicht zu sein. Es sah fast so aus, als hätte er einen lockeren „Lauf“ hinter sich gebracht. Im Gegensatz zu einigen anderen seiner Kontrahenten, die im Ziel komplett entkräftet zu Boden gingen.

Für Tirols Aushängeschild, Luis Knabl, hatte die Heim-EM auf Rang 21 geendet. Eine Platzierung, die doch ein wenig hinter seinen Erwartungen geblieben war. Nach dem Schwimmen (Dritter) noch auf Medaillenkurs, spielte die Taktik auf der Radstrecke gegen ihn. „Das Schwimmen war richtig gut, nur auf dem Rad hat niemand Tempo gemacht“, analysierte der Pfaffenhofener den Rennverlauf.

Es wäre jedoch unfair, nur die besten Triathleten Europas, die dieser Tage in Kitzbühel um EM-Edelmetall kämpften, zu erwähnen. Noch vor der Eliteklasse der Damen hatten sich bei strömendem Regen und kühlen 14 Grad rund um den Schwarzsee zuerst 835 Age-Group-Athleten aus 35 Nationen und anschließend 65 Juniorinnen eine Schlacht um Gold, Silber und Bronze geliefert.