Binder auf der Überholspur


René in Monaco - Tiroler auf den Spuren berühmter Landsleute / Foto: GEPA

Vor einem Jahr noch stand René Binder als Tourist in den Boxengassen des Fürstentums von Monaco. Mit seinem Handy hatte er Fotos von den Formel-1-Boliden geschossen, im Hinterkopf allerdings schlummerte schon damals der Traum von der Königsklasse. Ein Jahr später blieb für Erinnerungsfotos wenig Zeit. Der Zillertaler saß selbst hinterm Steuer. Zwar noch nicht in der Formel 1, jedoch aber in der Formel-Nachwuchsserie GP2. Und da machte der 21-Jährige mit den Plätzen sieben und sechs auf sich aufmerksam.

„Ich war hier letztes Jahr noch als Zuschauer dabei und habe noch keinen Gedanken an die GP2 verschwendet. Umso mehr freue ich mich, nachdem ich wieder heim nach Tirol gekommen bin, über die zwei Spitzenplätze und über zehn wertvolle Meisterschaftspunkte“, fasste Binder mit einem breiten Grinser zusammen.

Der Ärger über den verpassten ersten Podestplatz war zu diesem Zeitpunkt schon wieder verflogen. „Mein schlechter Start war auch der Grund, warum ich mich im ersten Moment mehr über die verpasste Chance geärgert habe, anstatt mich über den sehr guten sechsten Platz zu freuen. Aber das richtige Gefühl für den perfekten Start zu finden, war diesmal leider schwierig, weil es ein paar Minuten vorher noch leicht zu regnen begonnen hat.“

Schlussendlich überwog dann doch die Freude über das Erreichte – und die Faszination für den einzigartigen Stadtkurs: „Es ist auf alle Fälle die extremste Strecke, die man sich vorstellen kann, aber für mich auch die größte Herausforderung. Du weißt genau: Wenn du dich einmal beim Bremspunkt verschätzt, geht es direkt in die Leitplanken.“ Nach ein paar Runden habe der 21-Jährige aber schon den nötigen Rhythmus gefunden und „ausloten können, wo die Drifts hingehen und wie viel man sich herausnehmen darf“.

Binder schaffte mit den zehn WM-Punkten den Sprung auf Rang 16 in der GP2-WM-Wertung. Das machte natürlich Lust auf mehr: „Auf jeden Fall wird man ehrgeiziger und will mehr.“