Besonderes Jahr, besondere Sieger


Jubelten über ihre erstmaligen Siege - Dominic Thiem und Ivona Dadic / GEPA Gernot Uhlir (Sporthilfe), Susanne Riess (Präsidentin Sporthilfe) und Hans Peter Trost (Sports Media Austria) / GEPA Der einzige Niki für Tirol ging an Sabrina Bichlmair / GEPA

Natürlich hätten sich die von Österreichs Sportjournalisten gewählten Sieger eine standesgemäße Kulisse verdient gehabt, aber – coronabedingt – erinnerte die verwaiste Wiener Karl-Marx-Halle eher an den Showdown eines Agententhrillers. Leergeräumt, mit Pappfiguren gesäumt – die Fernsehgala der Sportlerwahl mit eingespieltem Applaus entwickelte sich zur bemühten Würdigung von Stars, die dem Treiben ein höfliches Lächeln widmeten. Aber immerhin – die Ehrung, erstmals 1949 durchgeführt, fand auch heuer statt.

Als dritter Tennisspieler nach Thomas Muster (1990 und 1995) und Jürgen Melzer (2010) gewann Dominic Thiem heuer die Trophäe, die seit dem Tod des legendären Formel-1-Weltmeisters Niki Lauda auch dessen Namen trägt. Nach drei zweiten Plätzen (jeweils hinter Vorjahressieger Marcel Hirscher) sollte diesmal Thiem die erste Geige spielen: Mit insgesamt 1183 Punkten verwies die Nummer drei der Tenniswelt den Bayern-Triple-Gewinner David Alaba auf Rang zwei (447 Punkte / 13 Mal 1. Platz). Auf Platz drei landete Skispringer Stefan Kraft (410 Punkte).

Thiem, als Einziger des Siegertrios in Wien anwesend, war sichtlich gerührt: „Diesen Preis verdient jedes Jahr mehr als nur ein Athlet. Ich freue mich, jetzt auch in einer Reihe mit den ganz Großen zu stehen. Die Namen, die in der Siegerliste stehen, sind schon beeindruckend. Und hier nun dabei zu sein, ehrt mich sehr.“

Nicht anders Leichtathletin Ivona Dadic, die zuletzt mit einer Jahresweltbestleistung im Siebenkampf aufwarten konnte: „Dieser Niki ist eine besondere Motivation für mich für die kommende Saison mit den Olympischen Spielen als absolutem Höhepunkt.“ Auch sie: Eine Premierensiegerin, in der Geschichte firmiert sie als fünfte Wahlsiegerin aus der Leichtathletik. Die Tiroler Vorjahressiegerin Vanessa Herzog durfte sich über einen achtbaren Stockerlplatz freuen – die Eisschnellläuferin landete am Ende auf Rang drei.

Doch Tirol hatte auch diesmal Grund zum Jubeln, erneut über eine Eisschnellläuferin. In der Kategorie Special Olympics, den Sportlern mit mentaler Beeinträchtigung, trug Sabrina Bichlmair aus Innsbruck den Sieg davon. Als Teil einer Sportlerfamilie – auch ihre Brüder Niklas und Patrick holen Medaillen am Fließband – überzeugte sie bei den Nationalen Winterspielen. Aber Sieger waren letztlich alle, die gewählt worden waren.