Berthold durfte jubeln


Mario Scheiber (rechts) sagt dem Weltcup Ade / Foto: GEPA

Mathias Berthold durfte sich in seinem zweiten Jahr als Herrenchef der ÖSV-Alpinen über gleich drei Weltcup-Kugeln freuen. Nach der „Nullnummer“ im Vorwinter hatten damit die Burschen des Ex-Rennläufers aus Vorarlberg gleich die Hälfte der möglichen Kristalltrophäen abgeräumt. Zu den Lichtblicken der Saison zählte neben Riesentorlauf- und Weltcup-Gesamtsieger Marcel Hirscher und Abfahrtssieger Klaus Kröll auch Österreichs junge Garde.

Max Franz, Matthias Mayer, der „kleine“ (Johannes) Kröll, Europacup-Gesamtsieger Florian Scheiber, vor allem Marcel Mathis haben sich auch für Berthold extrem gut präsentiert. „Was in einem Jahr ist, kann man daher nicht sagen“, blickte Berthold optimistisch in die Zukunft.

Dass mit Mario Scheiber einer der sympathischsten Sportler seines Teams nach einer Serie von Verletzungen die Karriere beendet hatte, bedauerte Berthold. 13-mal stand Scheiber in Abfahrt und Super-G auf dem Podest, ein Sieg im Weltcup blieb ihm ebenso verwehrt wie eine Medaille bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften.

Oft fehlten nur wenige Hundertstel, so wie bei den Winterspielen von Vancouver 2010, als Scheiber um zwölf Hundertstel Bronze in der Abfahrt verpasste. Verbitterung oder Enttäuschung sei dennoch nicht zu spüren, denn „das muss ein anderer erst einmal schaffen“. Die ganze laufende Saison sei „zum Vergessen“ gewesen, ließ der Osttiroler abschließend wissen, der Entschluss allmählich gereift. Auch weil er sah, dass er nicht mehr die notwendige Risikobereitschaft aufbringen konnte.

Ständige Probleme mit dem rechten Knie taten ein Übriges. ÖSV-Herrentrainer Mathias Berthold kommentierte Scheibers Entscheidung mit Bedauern, es sei „sehr, sehr schade“. Oft habe sich Scheiber mit exzellenten Trainingsleistungen zurückgemeldet, dann seien aber wieder Stürze gefolgt. Die letzten zwei Jahre seien ein ewiges Auf und Ab gewesen, die Entscheidung daher nachvollziehbar.