Lange nicht mehr hatte man ÖSV-Herrenchef Toni Giger derart enthusiastisch jubeln gesehen. Die Hände zum Himmel, die Fäuste geballt. Wieder und wieder. Der Felsbrocken, der dem gesamten Trainerteam nach Benjamin Raichs Husarenstreich in Bad Kleinkirchheim runterpurzelte, war enorm. Schließlich bedeutete die Triumphfahrt des Pitztalers den ersten Podestplatz in diesem Winter auf heimischen Boden.
Für Raich bedeutete es den 30. Weltcupsieg (14. im Slalom) seiner grandiosen Karriere, womit der Gesamt-Weltcupsieger, Doppel-Olympiasieger und dreifache Weltmeister (inklusive Teambewerb) endgültig an Stephan Eberharter vorbeicarvte.
Der 29-Jährige nahm die geballte Statistikladung gleichsam erfreut wie gelassen zur Kenntnis: „Natürlich freut es einen, weil es zeigt, dass man schon sehr, sehr viel erreicht hat. Aber letztlich sind es Zahlen, Nebensache.“
Apropos Zahlen. Dank seiner 100 Slalom-Punkte bremste der „Blitz aus Pitz“ den bisherigen Gesamtweltcupführenden Daniel Albrecht aus und reist mit einem 73-Punkte-Polster Richtung Gröden, wo er nur den Super-G bestreiten wird. Den in diesem Winter erstmals erkämpften Platz an der Sonne wollte Raich nicht überbewertet wissen: „Wenn man auf einen schwierigen Berg will, kann man nicht dauernd an den Gipfel denken.“ Vielmehr gelte es, konzentriert zu bleiben und sich Schritt für Schritt dem Ziel zu nähern, ohne es aus den Augen zu verlieren. Dass der Halbzeitführende im Herzschlagfinale die ÖSV-Ehre rettete und letztlich mit Respektabstand vor Jens Byggmark und Manfred Mölgg siegte, riss die ÖSV-Führungscrew zu Superlativen hin. „Benni hat wieder einmal gezeigt, wer der Chef ist“, jubilierte Alpinchef Hans Pum.