Noch fehlte der Vizemeister-Schwung aus der Vorsaison. Oder anders formuliert – Spiele des HIT medalp Tirol-Teams waren nichts für schwache Nerven. Wie jenes in Leoben. Erst vier Tore Vorsprung, dann sechs Tore Rückstand, am Ende wieder zwei Tore Vorsprung mit dem letztlich verdienten, vor allem aber wichtigen Auswärtssieg.
Die ersatzgeschwächten Innsbrucker hatten ihre Bank mit Nachwuchsspielern ergänzt, die Stammkräfte wuchsen über sich hinaus: Tormann Michael Kalischnig wurde gar zum „Spieler des Tages“ gewählt, U20-Torhüter Michael Wieser hielt in einer kritischen Situation drei Minuten vor Schluss einen Siebenmeter. HIT-Trainer Stefan Öhler wusste: „Meine Mannschaft war nach Spielschluss fix und fertig – aber das gilt auch für Leoben!“
Tirols zweiter Handball-Bundesligist indes hatte auch in dieser Runde nicht viel zu bestellen – diesmal musste Schwaz die Überlegenheit des Tabellenzweiten West Wien anerkennen, beim 28:31 (11:17) ließen die Heimischen lediglich in Hälfte zwei ihre Qualitäten aufblitzen. „Zu Beginn hatten wir in der Deckung Probleme, dann standen wir hinten kompakter“, meinte Trainer Erwin Gierlinger, der sich selbst auf ein Unentschieden Hoffnung gemacht hätte.
Gegen den Verein „mit den doppelten budgetären Voraussetzungen“ konnte man keine Punkte einfahren, in Krems und Köflach wollte man dann das Glück erzwingen. Und siehe da – die Schwazer hielten ihr Versprechen, gewannen ausgerechnet bei den heimstarken Kremsern mit 26:25. Ein echter Befreiungsschlag.
Dieser gelang letztlich auch der HIT-Truppe, und zwar endlich vor den eigenen Fans. Der letzte Heimsieg der HIT-Handballer lag immerhin schon über einen Monat zurück. Anfang September hatten die Wölfe im Europapokal den RK Siscia aus Kroatien mit 32:22 niedergerungen. In den bisherigen drei HLA-Heimspielen hatte es dafür keinen Grund zum Jubeln gegeben.
Diesmal klappte es für die Truppe von Trainer Stefan Öhler endlich wieder mit zwei Punkten in der Sporthalle Hötting West. Zwar mussten die Innsbrucker lange kämpfen, am Ende wurde Schlusslicht Bärnbach-Köflach aber klar mit 29:21 aus der Halle geschossen. „Wir sind natürlich erleichtert“, atmete Dieter Blasinger nach dem Match durch. Mit dem Heimsieg im Rücken schmeckte dem Manager das Bier am anschließenden HIT-Oktoberfest natürlich gleich um einiges besser.