Es war nicht der 553 Meter hohe Canadian National Tower, kurz CN Tower genannt, einst höchster Fernsehturm der Welt und Wahrzeichen von Toronto, den Anna Stöhr zu bezwingen hatte. Ein paar wenige Meter genügten der Tirolerin in der Hauptstadt der Provinz Ontario, um sich beim sechsten Boulder-Weltcup dieser Saison an die Spitze zu setzen. Und natürlich ganz oben. Alles wie immer eigentlich. Zum fünften Mal schon stand heuer die 25-Jährige am höchsten Treppchen (nur in Innsbruck wurde sie Zweite), hatte zuvor als Einzige alle vier finalen Probleme geknackt und gewann damit vorzeitig den Boulder-Gesamtsieg.
Zwei Weltcup-Bewerbe vor Schluss lag Stöhr uneinholbar für Dauerrivalin Akiyo Noguchi (Zweite in Toronto) in Führung. Stöhrs bereits dritter Gesamtsieg in Folge war im ersten Augenblick selbst für die erfolgsverwöhnte Studentin noch gar nicht fassbar. Weder auf ihrer Homepage noch in Worten: „Mittlerweile bin ich schon fast ein bisschen sprachlos. Solche Momente, wie die heurige Saison zu bieten hat, muss man einfach genießen.“ Derzeit würde alles passen. „Und das ist nicht selbstverständlich“, freute sich die gebürtige Alpbacherin.
Hinter ihr lächelte noch Katharina Saurwein als Sechste und an ihrer Seite auch Freund Kilian Fischhuber. Er gewann das Duell der Wahl-Tiroler gegen Jorg Verhoeven (NED) und vor dem Innsbrucker Jakob Schubert.