Es ist geschafft – Austrian Bowl gewonnen, Triple wiederholt, „Perfect Season“ komplettiert! Nach dem spektakulären 42:34-Sieg gegen die Vienna Vikings standen die Swarco Raiders endgültig am Gipfel der österreichischen Football-Geschichte.
Doch dass es auch für so erfolgsverwöhnte und international erfahrene Athleten wie die Spieler der Swarco Raiders noch Spiele gibt, in denen die Nervosität überhandnimmt, war im Verlauf der 35. Austrian Bowl deutlich zu spüren. Denn um die Vienna Vikings zu schlagen, die man in diesem Jahr schon dreimal deutlich besiegt hatte, brauchte es diesmal einen Kraftakt. Auch im Kopf, denn der Gedanke an die mögliche Perfect Season, eine perfekte Saison ohne eine einzige Niederlage, schien die Tiroler eher zu lähmen als zu beflügeln.
So gerieten die Raiders vor 5.546 Zuschauern in St. Pölten früh in Rückstand und liefen diesem bis zur Pause hinterher. Nach dem Seitenwechsel allerdings drehten sie erst auf und dann das Spiel. Der 42:34-Sieg war am Ende hochverdient – als letzter Schritt auf einem langen Weg zum Gipfel des Erfolges.
„Für mich war es keine Überraschung, dass es ein schweres Spiel war“, ließ der zwischenzeitlich ungewöhnlich laut gewordene Headcoach Shuan Fatah den Kraftakt gegen die Wiener Revue passieren und fügte hinzu: „Die Vikings haben uns in der ersten Hälfte alles abverlangt, aber wir haben gewusst, dass wir zurückkommen werden. Jetzt bin ich einfach nur glücklich, dass wir das Ding gewinnen konnten.“
Der zum wertvollsten Spieler des Endspiels gekürte Sandro Platzgummer schlug in die gleiche Kerbe: „Unser Teamspirit ist unglaublich. Wir geben einfach nie auf und glauben immer daran, dass wir am Ende gewinnen werden.“ Und das taten die Raiders heuer reichlich: 16 Siege in 16 Spielen, Triumphe in CEFL, ECTC und AFL. Eben eine perfekte Saison.
Doch im Sport folgt selbst auf einen historischen Triumph zwangsläufig immer ein nächstes Spiel. Und im Falle der Raiders bedeutet das, dass sich das Tiroler Football-Flaggschiff just im Moment des größten Erfolgs im Hinblick auf die nächste Saison einmal mehr neu erfinden muss. „Ich hoffe, dass nicht zu viele Spieler verloren gehen“, dachte auch der frisch gekürte MVP Platzgummer schon an die Zukunft.