Zwei Tiroler drückten dem Mythos Ironman ihren Stempel auf. In Nizza gewannen die beiden ihre Altersklasse – und verloren dabei niemals ihr Lachen. Heidi Steinacher und Markus Jochum!
Ein blauer Zehennagel war die einzige schmerzhafte Erinnerung von Heidi Steinacher an dieses Rennen. Mitgenommen hat die 47-jährige Innsbruckerin, die sich für das Team der Bezirksblätter qualifiziert hatte, nach dem Gewinn ihrer Altersklasse (F 45) indes viel mehr: „Einen Pokal – und ganz viele Glückshormone.“
Zur Erinnerung: Die Freude brach nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen aus, in deren Rahmen die Ex-Schwimmerin nie am Limit war. Und ihr Limit kennt die Ex-Schwimmerin, immerhin Olympia-Teilnehmerin (1980) und erste Österreicherin unter der ominösen Ein-Minuten-Marke (100 m Kraul) ganz genau.
Das Talent machte sich für Steinacher, die regelmäßig Kurse im Babyschwimmen abhält, auch diesmal bezahlt: Als drittschnellste Frau stieg sie inmitten der Profis aus dem Wasser. Vielleicht lag’s ja am Neoprenanzug, den ihr keine Geringere als Triathlon-Olympiasiegerin Kate Allen borgte; oder vielleicht mehr an der Einstellung …
Wie auch immer – Ernst will sie indes keinen aufkommen lassen, deshalb verzichtete sie auf den ihr nach dem Klassensieg von Nizza zustehenden Startplatz bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii (Oktober).
Auch für Markus Jochum, den Bankvorstand der Sparkasse, kein Thema. Der Innsbrucker kam knapp vor Heidi Steinacher (11:26) nach 10:34 Stunden an, gewann ebenso seine Altersklasse (M 55).
Ob sie jemals wieder einen Ironman in Angriff nehmen will, weiß Steinacher nicht. Ein „Exot“ wäre sie angesichts von Ironman-Senioren (teilweise 70 Jahre und älter) jedenfalls keiner. „Das war nur früher so.“