Am Ende stand die Enttäuschung, denn Roman Bründl hatte das Finale der Kickbox-Europameisterschaft in Bukarest verloren. Es war zwar insgesamt ein glänzender Abschluss, ein weiteres Stückchen Edelmetall für die Galerie. Der Glanz ist jedoch silbern – kann das wirklich zufriedenstellend sein? Für einen Mann, der als Titelverteidiger angetreten war und fest eingeplant hatte, den Heimweg nach Langkampfen mit einer Goldmedaille (Klasse bis 84 kg) um den Hals anzutreten.
„Es ist doch ein bisschen mehr Enttäuschung. Ich freue mich zwar über Silber, aber mein Ziel war die Titelverteidigung“, meinte Bründl kurz nach der Niederlage. Die besiegelte eine Unachtsamkeit, die wohl noch länger tief in der Magengrube zwicken wird: „Bis 20 Sekunden vor Schluss war Gleichstand, dann habe ich den Kampf verloren. Da war mehr drinnen.“ Gold wäre wohl das schönste Geburtstagsgeschenk geworden: Bründl, Europameister von 2010, wurde am Tag nach dem Finale 23 Jahre alt.
