Das Sportler-Leben kann oft grausam sein – vor allem dann, wenn man sich ausgezeichnet in Form fühlt wie z.B. Kate Allen. Und just dann passieren Sachen, die nicht vorhersehbar sind und mit denen auch niemand rechnet.
Kate, die Olympiasiegerin von Athen, kann ein Lied davon singen. Bruch des rechten Daumens, angebrochenes Nasenbein, Verlust von drei Zähnen (zwei Eckzähne, ein Schneidezahn), Serienrippenprellungen sowie schwere Verbrennungen und Abschürfungen an Armen und Beinen. Es klingt wie die Bilanz nach einem schweren Verkehrsunfall. Und das war es ja auch.
Denn Allen stürzte beim Triathlon-Weltcup in Neuseeland schwer mit dem Rad, war mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h mit voller Wucht mit dem Gesicht auf dem Asphalt aufgeprallt. Da auch die Österreicherin Lisa Hütthaler, eine direkte Konkurrentin im Kampf um die Olympiateilnahme, in den Sturz verwickelt war, nahm der österreichische Verband Ermittlungen auf, um zu untersuchen, ob Hütthaler ein schuldhaftes Verhalten gezeigt hatte. Die Rolle Hütthalers, die nach den Untersuchungen freigesprochen worden war, bleibt aber auch nach dem Abschlussbericht offen.
„Ich bin heilfroh, dass nicht mehr passiert ist. Ich hatte keine Chance, diesen Sturz zu verhindern“, schüttelte sie geschockt den Kopf. Doch Genick, Rücken und Beine sind in Ordnung – Kate war immer bei Bewusstsein. Es hätte also schlimmer kommen können. Viel schlimmer. Ein Schock ist es natürlich trotzdem.
„Sie schaut im Gesicht brutal aus“, versuchte Ehemann und Betreuer Marcel Diechtler gar nicht erst, die Situation schön zu reden. Mit 22 Stichen wurde sie genäht, ehe sie nach Innsbruck zurück flog. Aus des Olympia-Traumes? „Ich möchte bis zur EM in Portugal Mitte Mai wieder einigermaßen konkurrenzfähig sein“, sagt Kate kämpferisch.