Gregor kam, sprang und siegte – zwar „nur“ mit der Mannschaft, aber immerhin. Zehn Tage vor der Eröffnung der Heim-WM bedeutete der Erfolg im Teamspringen von Lahti für Österreichs Quartett einen wichtigen Schub für das Selbstvertrauen. Das ÖSV-Team mit Philipp Aschenwald, Gregor Schlierenzauer, Michael Hayböck und Stefan Kraft gewann mit elf Zählern Vorsprung auf Deutschland. Es war der erste Sieg der ÖSV-Adler seit fast zwei Jahren.
Mit einem 130-Meter-Satz vollendete Stefan Kraft als letzter Springer des Bewerbs von der Großschanze, auf der er vor zwei Jahren Weltmeister geworden war, die Rückkehr von Rot-Weiß-Rot mit Platz eins. „Genial, dass das jetzt passiert ist. Sicher haben wir gewusst, dass wir da um das Stockerl mitspringen können“, meinte Kraft. Der Doppel-Weltmeister von 2017 attestierte seinem Team „acht echt geile Sprünge“. „Das ist in Lahti nicht so einfach, das ist immer eine Überraschungskiste.“ Und zu seinen eigenen Gefühlen: „Es hat gutgetan, wieder mal als Letzter da oben zu stehen.“
Besonders erfreulich war dieses Ergebnis natürlich auch für Schlierenzauer, der nach einer zehnwöchigen Weltcup-Auszeit mit 120,5 und 117,5 Metern seinen Teil zum Erfolg beisteuerte. Das Warten auf die weitere Konkurrenz war auch für ihn „fast schon ein bisserl ungewohnt, so ehrlich muss man sein“. „Es zeigt, dass im Sport alles immer eng beisammen ist. Ich bin, glaube ich, auf einem guten Weg“, erklärte der 53-fache Weltcup-Rekordsieger.
Die Konkurrenz in Lahti stand auch im Zeichen der kürzlich verstorbenen Skisprung-Legende Matti Nykänen. „Speziell in Finnland merkt man, dass eine Ikone des Skisprungsports gegangen ist. Von dem her fliegt er jetzt für immer und ich wünsche ihm da oben alles Gute“, sagte Schlierenzauer.
Nicht ganz so optimal lief es für die ÖSV-Adler dann in der Einzelkonkurrenz, die der wiedererstarkte Kamil Stoch aus Polen vor „Serientäter“ Ryoyu Kobayashi für sich entschied. Mit Platz vier war Stefan Kraft zumindest in Schlagdistanz, der Rest der rotweißroten Springer landete eher unsanft: Gregor Schlierenzauer nach einem missglückten zweiten Durchgang auf Platz 30, Michael Hayböck fiel vom vierten auf den 13. Rang zurück und Clemens Aigner scheiterte schließlich mit einem 26. Platz in der internen Qualifikation um einen WM-Startplatz an Schlierenzauer. „Clemens haben wir rausgenommen. Er hat sich mit Gregor gematcht. Gregor hat im Team eine ansprechende Leistung gebracht, nur im Einzel hat er es ein bisschen versalzen, auch weil er es ein wenig schwer gehabt hat im zweiten Durchgang“, erklärte Felder.