Abschied in Down Under


Babsi Schett sagte leise Servus und beendete ihre Karriere / Foto: GEPA

Aufhören, wenn es am schönsten ist – wer hat denn diesen Spruch noch nie gehört? Barbara Schett, einst Nummer sieben der Tennis-Weltrangliste, die im Herbst 2004 das Ende ihrer durch viele Jahre großen Karriere bekannt gegeben hatte, wandelte den Spruch auf ihre Art um: „Aufhören, dort, wo es am schönsten war!“

Die Wahl fiel der Innsbruckerin nicht schwer, sie fiel auf Down Under, die Australian Open, Babsis erklärtes Lieblingsturnier. Dort nahm sie im Jänner 2005 nach 13 Profi-Jahren Abschied vom Tenniszirkus. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Und vielen Erinnerungen. Zum Beispiel an Linz 2003. Wo es nach dem Aus in der ersten Runde Buh-Rufe und ein Pfeifkonzert der Fans gegeben hatte, der schwärzeste Tag ihrer Karriere. „Nichts wie weg“, wollte sie damals, wollte „nie wieder in Österreich antreten“.

Aber Gedanken an einen Rücktritt waren damals noch fern, im Gegenteil. Sie wollte es noch einmal wissen. Und feierte ein Jahr später Versöhnung mit Linz, den Fans – und nahm gleichzeitig (und überraschend) Abschied von der österreichischen Tennisbühne. Diesmal von Standing Ovations begleitet. Einige Wochen zuvor hatte sich Schett eher unbewusst vom Fed-Cup-Team und den Tiroler Tennisfreunden verabschiedet: mit dem 4:1-Sieg am Bergisel gegen die USA.