Oft kann es im Sport Gold wert sein, nicht alles zu verraten, sei es Taktik oder Strategie, ein paar Geheimnisse zu horten. Wie gut es ist, vor allem als Welt- und Europameister Geheimnisse zu haben, wurde in Seefeld ersichtlich. Denn nicht einmal bei den Bundesländer-Mannschaftsmeisterschaften zeigte das Voltigier-Erfolgsduo Jasmin Lindner und Lukas Wacha seine neue Pas-de-deux-Kür. Die Kür, mit der sie im August in Aachen zur EM-Titelverteidigung auf Wallach Bram turnen wollten.
Ihre Klasse gewannen die Vorzeige-Voltigierer der VG Pill TU Schwaz auch mit der WM-Gold-Kür von 2014 und in ihren damaligen Tiger-Outfits. Kleidungsstücke, die sie selbst kreiert hatten. Kleidungsstücke, die offensichtlich nachgeahmt wurden. Die Anzüge des Salzburger Pas-de-deux-Paars Evelyn Freund und Stefanie Millinger, das sich mit dem zweiten Platz ebenfalls für die EM qualifizierte, hatten sichtlich Ähnlichkeit mit Lindners Trikot.
Auch der brüllende Löwe im Musikstück kam so manchem der über 500 Zuschauer und 260 Teilnehmer in der Reithalle bekannt vor. Lindner und Wacha meinten dazu nur: „Jetzt ist verständlich, warum wir unsere neue Kür samt Trikots erst bei der EM oder kurz davor erstmals zeigen werden.“ Wacha schaffte es zudem, sich für die Einzel-Entscheidung in Deutschland zu qualifizieren.
Dagegen scheiterte der Nachwuchs vom RC Seefeld knapp an der Nominierung für die Titelkämpfe in den Niederlanden. Obwohl die Mannschaft die Junioren-Gruppen-Kategorie vor dem VG Club 43 gewann, erhielt das Team aus Niederösterreich den Vorzug. Dass die Seefelderinnen mit Longenführerin Martina Seyrling darüber etwas enttäuscht waren, daraus machten sie allerdings kein Geheimnis.