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Feste soll man feiern, wie sie fallen. Speziell wenn es um den Tiroler Fußball geht. Der Finaltag des Kerschdorfer Tirol Cups war so ein Anlass, die Traumkulisse mit über 2000 Fans im festlich herausgeputzten Kemater Stadion eine würdige Bühne.
Für die stimmungsvolle Ouvertüre hatte das Finale der Damen zwischen dem SVI und dem FC Stubai gesorgt. Es war eine Mischung aus Euphorie und Erleichterung, die beim SVI nach dem vierten Titel im Frauen-Cup herrschte. Der Favorit hatte sich beim 2:1-Sieg gegen den FC Stubai lange die Zähne ausgebissen – ein spätes Kopfballtor von Ines Jele nach einem Eckball sorgte für die Entscheidung.
„Man hat bei uns die Nervosität schon etwas gespürt“, wusste auch SVI-Spielmacherin Anna Innerhuber, die einen Elfmeter vergab und trotz zahlreicher Chancen wie viele Teamkolleginnen die Vorentscheidung mit einer möglichen 3:1-Führung verpasste.
„Frauenfußball wird einiges unterstellt. Das war aber in allen Belangen beste Werbung“, schwärmte Tirols Frauenfußball-Referentin Helene Falkner.
Den dritten Cup-Titel feierte anschließend die SVG Reichenau dank eines klaren 4:0 über Volders. Souveräner kann man ein Fußballspiel nicht gewinnen. Mit ihrer Körpersprache, Spielfreude und Abgezocktheit hatten die Innsbrucker nie den Hauch eines Zweifels aufkommen lassen, wer als Sieger vom Platz gehen würde.
Reichenau-Trainer Gernot Glänzer: „Dieser Titel steht bei mir ganz oben.“ In seinem achten Amtsjahr hatte sich der Coach im Rahmen eines rauschenden Fußballfestes in Kematen ein Denkmal gesetzt.
Das musste auch das Volderer Partyvolk am Fuße der Martinswand neidlos anerkennen. Aber: „Meine Jungs können stolz sein auf das, was wir erreicht haben. Es gibt zig Fußballer, die höherklassiger gespielt haben, aber nie in einem Cup-Finale standen“, gratulierte Volders-Trainer Michael Streiter seinen Spielern.