Es bedurfte nicht vieler Worte. Nach der Galavorstellung im Vorstiegs-Halbfinale hatte ein Blick in die leuchtenden Augen des zweitplatzierten Jakob Schubert genügt – und diese signalisierten nur eines: volle Attacke. „Ich richte meinen Fokus auf das Podest – und eigentlich auf den Sieg“, sagte der dreifache Vorstiegs-Weltmeister in Richtung Finale. Und der 32-jährige Lokalmatador hielt Wort – auch wenn er sich in der Entscheidung alles andere als leichttat und letztlich dem Schweizer Sascha Lehmann und dem Deutschen Alex Megos den Vortritt lassen musste. „Ich hatte mich schon beim Aufwärmen etwas müde gefühlt. Letztlich habe ich alles aus mir herausgeholt und bin froh, diesem Publikum eine Show geboten zu haben.“
Die 3000 enthusiastischen Fans in der ausverkauften Freiluftarena des Innsbrucker Kletterzentrums waren bereits während der Damen-Entscheidung aus dem Häuschen. Erst recht, als das Happy End für Jessica Pilz feststand. Im Vorjahr hing die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin nach wenigen Zügen im Seil, diesmal durfte sie über Rang drei jubeln – auch, weil die Halbfinal-Beste Seo Chae-hyun aus Korea wie so viele Athletinnen an der Schlüsselstelle scheiterte. Einmal mehr eine Klasse für sich war Janja Garnbret, die nach ihrem Boulder-Erfolg das Innsbruck-Double feierte.