Als im dritten Viertel ein 7:23-Rückstand von der Anzeigetafel leuchtete, musste den Raiders-Anhängern kurzzeitig angst und bange werden – denn ausgerechnet im vorletzten Grunddurchgangsspiel der European League of Football (ELF) sah es nach einer peinlichen Abfuhr der Tiroler durch ELF-Meister und Titelverteidiger Frankfurt Galaxy aus.
Doch den Raiders gelang es mit einer famosen Aufholjagd, die Niederlage in Grenzen zu halten und damit ihre Play-off-Chancen zu wahren. So betrachtet schmeckte die 33:36 (7:16)-Niederlage wie ein Sieg.
Natürlich hatten den Tirolern auch die vielen Strafen der Frankfurter in die Karten gespielt. Es schien ganz so, als hätten die Gastgeber die Innsbrucker demütigen wollen, da saß wohl der Stachel der Niederlage am Tivoli offenbar immer noch tief.
Doch die harte Gangart der Frankfurter entwickelte sich zum Bumerang, gepaart mit dem Tiroler Kämpferherz ergab das eine erfolgreiche Comeback-Mischung.
„Ich habe den Jungs gesagt: ‚Verhindern wir ihre Big Plays und gewinnen wir wieder die Kontrolle’“, berichtete Headcoach Kevin Herron vom Innenleben des Teams und ergänzte: „Auch wenn es schwer war, irgendwie ging es dann. Ich war noch nie so glücklich über eine Niederlage. Jetzt haben wir unser Endspiel in Berlin.“
Denn eines wusste auch Herron: Hätten die Tiroler mit mehr als sechs Punkten in Frankfurt verloren, wären die Chancen auf das Erreichen des Halbfinales nur noch minimal gewesen.