Manuel endlich am Ziel – beim 124. Weltcup-Start gewann der Tiroler Manuel Feller sein erstes Weltcuprennen, den Slalom von Flachau. Also ausgerechnet auf jenem Hang, den der Mann aus Fieberbrunn vor dem Start als „Märchenwiese“ bezeichnet hatte.
Märchenprinz, Wintermärchen, märchenhaft, das Märchen von Flachau – es sind nur Auszüge aus den sprachlichen Kreationen, die sich Feller nach seinem Triumph gefallen lassen musste. „Das wird mir ewig nachhängen“, lachte der 28-Jährige, der mit der Aussage viele Gemüter erhitzt hatte.
Doch er löste den Knoten in bester Feller-Manier auf: viel Staub aufwirbeln und dann die große Show liefern. „Endlich!“, jubelte Manuel im Ziel des von Kitzbühel nach Salzburg verlegten Slaloms – und mit diesem einen Wort war alles gesagt.
Nach Halbzeitrang vier zündete der Vizeweltmeister von 2017 auf der Hermann-Maier-Weltcuppiste mit Laufbestzeit ein wahres Feuerwerk. Feller fing damit nicht nur seinen bis dahin führenden Landsmann Marco Schwarz ab, der am Ende Dritter wurde, sondern ließ schließlich auch den Führenden Clement Noel hinter sich. „Es ist unglaublich. Das ist einer der schönsten Momente meiner Karriere, ein Tag in meinem Leben, den ich nie vergessen werde“, freute er sich nach dem mehr als fälligen Erfolg in einer Saison, in der er zweimal Zweiter geworden war.
Der „Märchenprinz“ aus Fieberbrunn war auch 24 Stunden später auf seiner „Märchenwiese“ auf bestem Wege zu einem neuerlichen Podestplatz, ehe dem Halbzeit-Dritten im Finallauf eine Kuppe zum Verhängnis wurde und er als 17. nicht mehr als Schadensbegrenzung betreiben konnte. „Ein kleiner Fokusfehler. Es war trotzdem ein geniales Wochenende. Unglaublich, wie viele Leute sich mit mir mitgefreut haben. Und für Seb hätte es nicht gereicht“, streute der Vortagessieger seinem Nachfolger verbal Rosen.
Der, Sebastion Foss Solevaag, strahlte derweil als Premierensieger gemeinsam mit Marco Schwarz und Alexis Pinturault vom Siegespodest. Wie ein norwegischer Märchenprinz. Riesenfreude auch bei Fabio Gstrein – das Riesentalent aus Sölden jubelte über seinen fünften Platz.