Die Latte bei den österreichischen Rodlern lag natürlich nach einer Supersaison wie der vorangegangenen sehr hoch – immerhin hatte es zuletzt bei den Doppelsitzern den Gesamtweltcup, den EM-Titel und WM-Gold zu feiern gegeben. Und weil die letzten beiden Eröffnungsrennen in Igls jeweils mit rot-weiß-roten Erfolgen geendet hatten, war die Erwartungshaltung auch vor dem Start in die Saison 2012/13 eine sehr hohe gewesen. Aber erstens kommt es anders, zweitens …
„Klar wollten wir unseren Vorjahreserfolg wiederholen, aber die Spitze ist noch enger zusammengerückt, also sind wir auch mit dem dritten Rang sehr zufrieden“, bilanzierten Peter Penz und Georg Fischler nach ihrem Podestplatz hinter den beiden Deutschen Wendl/Arlt bzw. Eggert/Benecken. Mit Platz vier untermauerten die Lingers (Wolfi und Andreas), dass jederzeit mit ihnen zu rechnen sein würde, „nur diesmal“, so Andreas, „haben wir im zweiten Lauf Fehler gehabt, die man sich auf diesem Niveau nicht mehr leisten kann. Aber die Fahrt im ersten Durchgang war schwer in Ordnung, daran werden wir uns orientieren.“
Auch bei den Damen war die Konkurrenz aus Deutschland nicht zu schlagen, mit Wischnewski vor Geisenberger gab es einen Doppelsieg, während im ÖRV-Lager vor allem die erst 18-jährige Miriam Kastlunger für Freude sorgte. Die YOG-Siegerin raste bereits in ihrem ersten Weltcuprennen auf den zehnten Platz, landete nur knapp hinter Nina Reithmayer, die im ersten Lauf eine bessere Platzierung hatte liegen lassen.
Bei den Herren schließlich feierten die Deutschen einen fünffachen Erfolg. Es siegte Weltcup-Titelverteidiger Felix Loch vor David Müller und Johannes Ludwig. Bester nichtdeutscher Rodler war der Tiroler Manuel Pfister, der sich mit einem guten zweiten Lauf noch vom 15. Rang auf den sechsten Platz verbessern konnte. Und wie schon bei den Damen und im Doppel fixierte Loch mit 50,098 Sekunden einen neuen Bahnrekord in Igls. Auch die Teamstaffel wurde von den Deutschen dominiert. Wischnewski, Möller und das Duo Wendl/Arlt gewannen vor Kanada und Italien. Österreichs Auswahl landete auf Rang vier.