„Wenn’s laft, dann laft’s“ hatte der unvergessene Rudi Nierlich einst nach Seriensiegen den Reportern mit einem Schmunzeln im Gesicht in die Notizblöcke diktiert. Etwas andere Worte fand Martin Ermacora dafür. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, ließ der Tiroler Beach-Volleyballer kurz und knackig nach dem zweiten Platz in China ausrichten.
Doch die Silbermedaille beim Drei-Stern-Worldtour-Turnier mit seinem Partner Moritz Pristauz war mehr als ein Ausrufezeichen. Schon der Finaleinzug galt als der größte Erfolg eines ÖVV-Teams. Wo sich das rotweißrote Duo im Finale den Schweizern Adrian Heidrich und Mirco Gerson klar mit 0:2 geschlagen geben musste.
Viel spannender war das Halbfinale verlaufen, Beobachter sprachen von „Dramatik pur“. Gegen die Russen Ruslan Bykanov und Alexander Likholetov ging es über drei Sätze – mit dem besseren Ende (2:1-Sieg) für Ermacora/Pristauz. Die Russen hatten zwar alles versucht, um die Österreicher aus dem Takt zu bringen – ohne Erfolg. Dank einer starken Blockleistung war der Finaleinzug am Ende Realität.
Dass es im Finale gegen die Schweizer schwer werden würde, wusste Pristauz bereits vor dem ersten Aufschlag: „Beide sind in einer Superform. Letztlich wird es wohl davon abhängen, wer die besseren Beine hat und die Strapazen der langen Anreise und der vielen Spiele besser verarbeitet.“
Trotz der Niederlage im Endspiel strahlten Ermacora und Pristauz mit der Silbermedaille um die Wette. Nicht zuletzt, weil der Auftritt in China 540 Punkte für die Weltrangliste eingebracht hatte.