Ausgerechnet im Slalom riss die Siegesserie der ÖSV-Herren in Wengen. Denn mit Clément Noël trug sich am Fuße des Lauberhorns ein 21-jähriger Franzose erstmals in die Siegerliste ein. Der Tiroler Feller (2.) jubelte, Hirscher (3.) grübelte. Doch es spricht für die Klasse eines Marcel Hirscher, dass er nach einem dritten Platz seine Form in Frage stellt.
Der Salzburger ging nach dem Rennen, das er 0,10 Sekunden hinter Premierensieger Clément Noël (FRA) und 0,02 hinter dem Tiroler Manuel Feller beendete, nüchtern mit dem Ergebnis um: „Es war zu viel, um alles aufzuholen“, spielte der 29-Jährige auf den Rückstand nach Lauf eins an. Im zweiten (Bestzeit) habe er sich nichts vorzuwerfen.
Unweigerlich kam sie, die Frage nach dem Material, nach der ominösen Bindung. Mit der kämen Manuel Feller und Marco Schwarz (10.) so gut zurecht: „Das hat nichts mit dem Material zu tun“, wiegelte Hirscher ab, er sei nicht gut gefahren und wolle keine „schlechte Nachrede“. Aber Hausaufgaben habe er bis zum Ganslern-Slalom in Kitzbühel genug. Dort ist Manuel Feller Lokalmatador. Und der Fieberbrunner haderte weniger mit dem knapp verpassten ersten Weltcupsieg („Mit Platz zwei muss man zufrieden sein“), vielmehr lobte der 26-Jährige seinen siegreichen Kollegen aus Frankreich.