„Heuer ist das entscheidende Jahr“


Zum Auftakt gab es gleich ein 3:1 in Wusterhausen / Dagmar Jaschen In der Olympiahalle eine Macht - die AlpenVolleys / Ernst

Das zweite Jahr, sagt man, ist immer das schwerste – eine These, die Tirols Volleyball-Zampano Hannes Kronthaler für sein Projekt so nicht akzeptieren möchte. Und er möchte sich nach Platz drei im ersten Jahr als Mitglied der Deutschen Volleyball-Liga verständlicherweise weiter nach oben orientieren.

Dass man sich zur großen Saisonvorschau im ersten Untergeschoß und nicht in einer zuerst angedachten Suite des Austria Trend Hotels traf, kommentierte der Manager gewohnt locker: „Ich bin lieber im Keller als in der Suite. Schließlich befinde ich mich mit meinem Verein nicht in einer Wohlfühlzone.“

Der Zillertaler gab sich vor dem Saisonstart jedenfalls angriffslustig. Sportlich sei man besser als im Vorjahr aufgestellt. „Unser Drei-Jahres-Plan war klar: zuerst Platz fünf, dann drei und danach Meister. Dass wir gleich im ersten Jahr Rang drei geholt haben, war natürlich schön“, holte der Baulöwe aus. „Ich will wieder ins Semifinale. Und wenn es ganz gut geht, noch eine Überraschung landen.“

Was die Zuschauer betrifft, konnte man im Vorjahr insgesamt einen Schnitt von 1500 verbuchen. An einer weiteren Steigerung im zweiten Jahr wird im Klub rund um die Uhr gearbeitet. Das Budget wurde von 1,3 auf 1,5 Millionen Euro aufgestockt.

Daraus dass heuer der Europacup in Unterhaching gespielt werden muss, will der Alpenvolleys-Macher Kapital schlagen. Und der Ex-Nationalspieler macht keinen Hehl daraus, das Drei-Jahres-Projekt davon abhängig zu machen.

Die deutsche Liga funktioniere sehr gut, man habe doppelt so viel Präsenz durch das Fernsehen (Sport 1) und die dazugewonnene deutsche Medienlandschaft. Allein die ZDF-Dokumentation über das Tiroler Volleyballprojekt habe „160 Millionen Werbeträger erreicht“. „Wenn wir 2019 in der Champions League aufschlagen, will ich in Innsbruck spielen.“

Bleibt nur abzuwarten, ob das Volleyball-Spitzenprodukt Tirol in den Bann ziehen kann. In jedem Fall wird der Alpenvolleys-Boss ehrlich bilanzieren. Und dann reagieren. Egal, in welche Richtung.

Der Start in die neue Saison verlief jedenfalls vielversprechend, wenngleich von einem „Feuerwerk“ nicht viel zu sehen war. Die erste Partie bei den Netzhoppers aus Wusterhausen entwickelte sich – trotz des 3:1-Erfolges – zu einem harten Stück Arbeit: Hatten die Dunkelblauen rund um Kapitän Douglas Duarte da Silva im ersten Durchgang einen Satzball, verloren sie diesen trotzdem noch mit 24:26.

Auch im zweiten Satz (30:28) musste die Truppe von Headcoach Stefan Chrtiansky Überstunden leisten. Erst nach dem Satzausgleich taten sich die Tiroler (25:20, 25:20) etwas leichter.

Der 3:1-Auftaktsieg war mehr als nur Pflicht, und Coach Chrtiansky war zufrieden, auch weil es dann gegen Lüneburg erneut ein 3:1 zu feiern gab. Obwohl im zweiten Satz kurz die Konzentration fehlte und dieser verloren wurde. Da war der Pegel an Eigenfehlern und Unkonzentriertheit zu hoch. Ab dem dritten Durchgang waren die Dunkelblauen aber wieder Herr der Lage. Da ließ man den Gästen (25:16) so gut wie keine Chance mehr.

Im Mittelpunkt stand an diesem Tag besonders Aufspieler Danilo Gielinski, der die Alpenvolleys wieder zurück in die Spur brachte. Im vierten und letzten Satz ließ man beim 25:22 nichts mehr anbrennen, und es wurde der erste Matchball verwertet. „Es war das erwartet harte Duell, aber die Teamleistung war sehr stark.“

3:1 – das schien zum Standard-Ergebnis der Tiroler zu werden, denn auch beim Pflichtsieg gegen TV Rottenburg gab es ein 3:1. Coach Stefan Chrtiansky haderte aber mit „vielen Eigenfehlern im Angriff“.