Der Titel im Zählwettspiel ging erneut an Maximilian Steinlechner. Der Tiroler hatte beim GC Klagenfurt-Seltenheim, wie schon im Vorjahr, die österreichische Amateur-Meisterschaft für sich entschieden. Und zwar erneut als Zweiter der offenen Wertung. 2017 hatte sich der Innsbrucker Sport-BORG-Schüler erst im Stechen Profi Georg Martin Schultes geschlagen geben müssen, 2018 auf den letzten Löchern seinem Innsbruck-Igls-Klubkollegen Hamza Amin, der als Pro zuletzt in Thailand spielte.
Im Tiroler Duell am letzten Tag hatte sich Amin mit einem Eagle am 15. Loch abgesetzt und war nach vier Runden mit einem Schlag weniger als Steinlechner ins Clubhaus gekommen. „Ich bin zufrieden“, konstatierte der 18-jährige Staatsmeister dennoch erfreut.
Bei den Damen (Siegerin Leonie Bettel aus Wien) war Lea Zeitler vom GC Mieminger Plateau als Fünfte beste Tirolerin. Doch das große Thema bei diesen Meisterschaften war ein junger Tiroler. „Maximilian? Der ist ein Wahnsinn!“ Superlative reichen nicht mehr, wenn Anna Kogler, im Tiroler Verband für die Nachwuchsgolfer zuständig, über Zukunftshoffnung Maximilian Steinlechner spricht.
Beim Shot Clock Masters, Österreichs größtem Profi-Turnier in Atzenbrugg, hatte Steinlechner als 71. um nur einen Schlag den ersten Cut verpasst und war schlussendlich bester Amateur.
„Diese Ergebnisse sind kein Zufall, das war nicht einfach ein Lauf“, schwärmte selbst Niki Zitny, einst Golf-Profi und heute Sportdirektor des österreichischen Verbandes. „Maxi“, wie er genannt wird, habe in seinen Augen alles, was es brauche: die Technik, den Ehrgeiz, die Coolness sowie ein perfektes Umfeld mit den Eltern, Trainer Kurt Schönwald und dem Olympiazentrum. „Und das in seinem noch jungen Alter“, ergänzte der 45-Jährige.
Zitny überzeugen vor allem Steinlechners Spielintelligenz und das so genannte „Course Management“, also die Taktik, um im Schnitt an das beste Ergebnis zu kommen: „Es dauert oft extrem lange, bis junge Spieler das erkennen und umsetzen können. Es gibt international in seinem Alter nur sehr wenige Spieler, die bereits so weit sind.“
Steinlechner selbst lässt sich trotz Lob und Erfolgen kaum etwas anmerken, auf dem Platz gilt das ohnehin als eine seiner Stärken. Selbst Schularbeiten im Innsbrucker Sport-BORG bringen den Vorzugsschüler kaum aus der Ruhe.
Am ehesten noch, wenn man ihn anspricht, dass er allerorts als „fleißiger Arbeiter“ gelobt werde. „Als Arbeit würde ich das nicht bezeichnen. Ich gehe ganz einfach meiner größten Leidenschaft nach. Das ist eine Riesenfreude“, widersprach Österreichs Nummer eins der Amateure. „Aber“, gab der 18-Jährige im Vormaturajahr wie ein bereits Reifer zu, „von nichts kommt bekanntlich relativ wenig.“
Einen Vorgeschmack auf die Turniere der Profis bekam er in Atzenbrugg. „Das ganze Umfeld und die Bedingungen dort auf so einem großen Turnier – das macht echt Spaß“, schwärmte Steinlechner, der natürlich einmal Profi werden möchte. „Bei diesem Turnier bereits dabei gewesen zu sein, motiviert mich nun zusätzlich. Man kann es nicht anders sagen: Das war einfach geil.“