Es war kein Stein, der Janine Flock im Ziel von St. Moritz vom Herzen fiel. Es war schon ein Felsen. Und die Erleichterung bei der Rumer Skeleton-Pilotin nach ihrem zweiten Saisonsieg dementsprechend riesig. Denn nach dem Auftaktsieg in Lake Placid war es für das heimische Aushängeschild alles andere als nach Wunsch gelaufen, bis auf den Heim-Weltcup in Igls (Rang fünf) war die Tirolerin in den restlichen Rennen nicht mehr in den Top Ten gelandet. Und dann sogar der absolute Tiefpunkt in Altenberg. Nach einem Fast-Sturz und nur Rang 20 kam die Schock-Nachricht nach dem Rennen. Olympia war in Gefahr, durch die schlechten Resultate war der österreichische Olympia-Quotenplatz auf den letzten Rang abgerutscht.
„So eine heftige Woche habe ich noch nie erlebt! Ich hatte einige schlaflose Nächte dabei, gepaart mit wilden Alpträumen“, verriet Flock. Die Anspannung ließ auch nach der Halbzeitführung bei der 28-Jährigen nicht nach. „Ich hab’ gesehen, dass meine Konkurrentinnen schnelle Zeiten aufgestellt haben. Da blieb nur noch voller Angriff. Ich bin froh, dass mir zwei fehlerfreie Läufe gelungen sind und ich im wahrsten Sinne des Wortes die Kurve noch einmal gekratzt habe“, betonte Janine, die sich aber auch selbstkritisch zeigte: „Ich habe den Fehler gemacht, dass ich mich auf zu viele andere Sachen konzentriert und das Wesentlichste aus den Augen verloren habe. Das hätte nicht passieren dürfen.“
Nach dem fixierten Olympia-Ticket ist die Vorfreude auf die Spiele bei Flock enorm. „Der Sieg war für das Selbstvertrauen enorm wichtig. Die Bahn in St. Moritz ist zwar nicht mit jener in Pyeongchang vergleichbar, aber ich fühle mich dort auch wohl“, erklärte die nun fünffache Weltcupsiegerin.