Kindl mit Risiko aufs Podest


Wolfgang Kindl mit Trainer Tobias Schiegl / kristen-images.com

Wenn seine Kollegen oder Konkurrenten die Nerven verlieren, kommt Wolfgang Kindl noch nicht einmal aus der Ruhe. Bestes Beispiel dafür war der Weltcup-Auftakt der Kunstbahnrodler in Igls, wo sich die österreichischen Herren beim Material komplett verpokert hatten.

Die Brüder David und Nico Gleirscher sowie Armin Frauscher waren bei leichtem Schneefall im ersten Lauf gegen die Konkurrenz chancenlos. Reinhard Egger vertraute auf ein anderes Set-up („reines Bauchgefühl“) und zeigte, was möglich ist.

Und was tat der im Starthaus noch wartende Kindl? Der amtierende Weltmeister pfiff auf eine lange Konzentrationsphase und lieferte sich nicht seinem sportlichen Schicksal aus. Der Natterer baute – wenige Minuten, bevor die Ampel am Start für ihn auf Grün sprang – seinen Schlitten komplett um. „Nachdem es meine Mannschaftskollegen von oben bis unten sozusagen gebremst hat, haben wir das komplette Set-up umgestellt. Es war eine komplett neue Situation für uns, da wir im Training noch nie solche Bedingungen vorgefunden haben“, erklärte der 29-Jährige.

Der „Ausflug“ in die Werkstatt zahlte sich aus. Kindl war mit Platz sechs zur Halbzeit voll im Soll, die Podestplätze waren in Griffweite. „Klar war die ganze Geschichte stressig, mir blieben wirklich nur noch wenige Minuten, um mich umzuziehen. Aber es ging ja alles gut“, erklärte „Mister Cool“ und raste dann im zweiten Durchganz noch auf das Podest. Fazit? Ende gut, alles gut!