Als die finale Siegerehrung zelebriert, die WM-Fahne an den nächsten Ausrichtungsort Vancouver Island überreicht und die Abschiedsworte gesprochen waren, da war die Kletter-WM der Jugend und Junioren in Innsbruck Geschichte.
Nicht freilich für OK-Chef Michael Schöpf. Der umtriebige Ötztaler nutzte die Gunst der frühen Abendstunde bzw. die Anwesenheit der Volunteers und leitete kurzerhand den geordneten Rückzug ein. Das hieß für die rund 200 Freiwilligen, mit den Abbauarbeiten zu beginnen.
Drei Tage waren dafür anberaumt, dann nämlich wollten die Organisatoren alle Beteiligten und Volunteers zur WM-Party laden. Die stieg allerdings nicht am WM-Schauplatz, sondern in einem Innsbrucker Gasthaus.
„So sehr wir die Vorzüge und Annehmlichkeiten des neuen Kletterzentrums schätzen, ich denke, der Augenblick ist gekommen, dass wir ein paar andere Wände zu Gesicht bekommen“, schmunzelte der WM-Macher, der mit Hinblick auf die Welttitelkämpfe der allgemeinen Klasse im Jahr 2018 (6. bis 16. September) von einer „bestmöglichen Generalprobe“ sprach.
Erst recht, weil es in den zwölf Wettkampftagen zeitweise wie aus „Schaffeln“ regnete, der Wind mitunter aus allen möglichen Himmelsrichtungen um die Ecke pfiff und Athletenflut (1.172 Kletterer aus 50 Nationen) wie Zuschauerandrang (laut Veranstalter ca. 15.000) so manche Detailplanung ad absurdum führten.
„Wir waren, wie es bei einem Großereignis nun einmal ist, auch zum Improvisieren gezwungen. Und darüber bin ich froh. Es hat viel, aber nicht alles geklappt. Aber nur aus Fehlern, die man macht, kann man lernen“, sagte Schöpf, um im nächsten Moment Albert Einstein zu zitieren: „Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum.“ Organisatorisch also fast alles gut.
Und das galt auch für das sportive Abschneiden. Nachdem es in den Einzeldisziplinen einzig für den Tiroler Jan Luca Posch (Boulder-Bronze) zu einer Medaille gereicht hatte, sorgten in der – 2020 olympischen – Kombination erst Laura Stöckler (NÖ/Juniorinnen) und dann Sandra Lettner (OÖ) für ein vergoldetes Happy End.
Auch die Tatsache, dass insgesamt 13 Österreicher in ein Finale kletterten, ließ KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm zufrieden bilanzieren. „Die WM hat nur unterstrichen, wie hoch die Dichte an der Spitze inzwischen ist. Wir sind aber auf einem guten Weg.“
Noch mehr gilt das freilich für Japan, das im großen Stil abräumte.