Exoten, Kinesio-Tape, Edelfans


Konstantin Zhzhenov aus Russland und der Deutsche Mika Lipp auf Spurensuche nach großen Vorbildern / Hans Osterauer "Mister Bambini" Robert Koestlinger / Hans Osterauer Jacobi Bain (Bahamas) / Hans Osterauer

Der Bambini Cup in Kufstein ist in die Jahre gekommen – bereits zum 47. Mal wurde heuer diese weit über die Grenzen hinaus bekannte Tennis-Nachwuchsveranstaltung durchgeführt. „Die Spieler werden immer besser.“

Wenn Uschi und Evelyn das sagen, hat die Aussage Gewicht: Die langjährigen Tennisspielerinnen und Tiroler Meisterinnen in der Seniorenklasse kennen sich beim Bambini Cup schließlich gut aus: „Wir haben hier schon den Becker und die Graf spielen sehen“, erzählten die erfahrenen Tennis-Kiebitze, ohne den Blick vom Spiel auf dem Platz vor ihnen zu wenden: „Und der, der gerade im Wimbledon-Finale gewesen ist, der Cilic, der war auch schon in Kufstein.“

Für ein Turnier mit über 400 Teilnehmern ist es erstaunlich ruhig am Areal des Kufsteiner Tennisclubs. Keine Musik, keine Anfeuerungsrufe und auch kein Stöhnen, wie man es von den einen oder anderen Großen der Tenniszunft kennt.

Was nicht ist, kann ja noch werden – denn die möglichen Stars von morgen eifern den Stars von heute in allen Belangen nach. Bunte Bekleidung, neue Rackets, spezielle Schuhe – und auch sonst hält die große Tenniswelt Einzug: „Die Kinesio-Tapes sind ein ganz großes Thema“, schmunzelte Organisator Robert Köstl.

„In den letzten Jahren ist alles professioneller geworden“, erinnerte sich Köstlinger an Zeiten zurück, in denen „Eltern manchmal noch wirklich Terror gemacht haben“. Das sei heute anders: „Für uns als Organisatoren ist es so natürlich leichter.“ Anzeichen der zunehmenden Professionalisierung: „Immer mehr Jugendliche sind mit Trainern unterwegs.“ Heute seien viele Eltern damit beschäftigt, ihren Sprösslingen letzte Instruktionen oder dringend benötigte Massagen zu geben.

Bei Jacobi Bain läuft es ganz international: Der 14-Jährige von den Bahamas besucht eine Tennisakademie in Florida und ist mit seinem rumänischen Trainer Doru Moraru im Sommer nicht nur in Kufstein, sondern in ganz Europa unterwegs.

Der Fan des 15-fachen Grand-Slam-Siegers Rafael Nadal (ESP) griff mit vier Jahren erstmals zum Racket. „Ich will Profi werden“, lautet das nicht überraschende Ziel des jungen Mannes, der seinen Schulbesuch via Internet absolviert und dessen Karriere von den Eltern, Sponsoren und seiner karibischen Heimat gesponsert wird.

Trainer Doru, einst selbst Profi, betreut mit seiner Akademie Jungprofis und baut sie über die Jahre behutsam auf: „Man muss die Leistung langsam steigern und die Kinder an das internationale Niveau heranführen.“ Das Niveau beim Bambini Cup steigt indes immer weiter an – so das allgemeine Expertenurteil.