Der Druck war zwar riesengroß, aber Janine Flock meisterte die Herausforderung mit Bravour – die Rumerin holte bei der Heim-WM in Igls Silber. Respekt. Die berühmte Oma Margit hielt es fast nicht mehr aus auf ihrem Stuhl im Zielgelände des Igler Eiskanals.
Die Nerven der 76-Jährigen waren angespannt, als Enkelin Janine zum vierten und finalen Lauf der Skeleton-WM ansetzte. Knapp eine Minute später war das Zittern vorbei und grenzenloser Freude gewichen. Janine war zu Silber gerast, hatte sich dabei nur der Deutschen Tina Hermann geschlagen geben müssen.
„Ich freue mich wahnsinnig über die Silbermedaille. Ich war so froh, dass im Ziel der Einser auf der Anzeigetafel aufgeleuchtet hat. Ich bin jetzt zehn Kilo leichter“, sprudelte es aus Flock heraus. „Nach Bronze im Teambewerb jetzt die zweite WM-Medaille, was kann ich mir mehr wünschen. Ich bin gar nicht traurig, dass es nicht zu Gold gereicht hat.“ Dabei bekam die sonst so coole 26-Jährige vor dem letzten Lauf plötzlich Nervenflattern: „Ich war noch nie bei einem Rennen so extrem nervös am Start, mir stockte sogar der Atem.“
Als sie im Zielgelände endlich Freund Matthias Guggenberger in die Arme schließen konnte, brachen alle Dämme. Guggenberger, der nach seinem Kollaps beim Teambewerb vergangene Woche erst am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen worden war und auf seinen Einzel-Start hatte verzichten müssen, wollte seinen „Silberschatz“ nicht mehr loslassen. Anschließend wischten sie sich gegenseitig die Freudentränen aus den Augen und von den Backen. „Ich bin so froh, dass Matthias heute da sein kann“, strahlte Flock.
„Guggi“ stand seiner Lebensgefährtin nicht nur am Start bei, er legte – nur Stunden nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus – auch noch Hand am Schlitten an. „Ich habe noch bis spät in die Nacht die Kufen geschliffen“, gestand das heimische Skeleton-Aushängeschild bei den Herren.