Die Dramaturgie eines Actionfilms hätte nicht spannender sein können, das Finale des Nordic Combined Triple in Seefeld glich jedenfalls einem echten Hitchcock-Thriller. Der haushohe Favorit Eric Frenzel war im finalen Sprung auf der Schanze gestürzt und hatte auf nur 10 km Laufstrecke 56 Sekunden Rückstand auf den Japaner Akito Watabe wettmachen müssen, um seine unglaubliche Seefeld-Serie fortsetzen zu können. Und der Teufelskerl aus Sachsen schaffte das für unmöglich gehaltene Unterfangen!
Gepaart mit den dicken Schneeflocken, die via TV in die Wohnzimmer gesendet wurden, war das freilich beste Werbung für Seefeld, den WM-Austragungsort 2019. Was Vorschusslorbeeren zur Folge hatte. FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis war vor Ort und zeigte sich angetan: „Wenn es derart stark schneit, braucht es viel Einsatz und Willen, um einen Weltcup durchzuführen. Und ich sehe, dass der Wille bei den Seefeldern vorhanden ist“, lobte Lewis.
Dass Tirol die richtige Wahl für die WM 2019 sei, stehe außer Frage: „Seefeld ist ein traditioneller nordischer Ski-Ort, die Voraussetzungen für eine weitere WM nach 1985 sind sehr gut!“ Seefeld sei aus dem Weltcup der Nordischen Kombination nicht mehr wegzudenken, sie freue sich schon auf die große WM-Generalprobe 2018, wenn auch die Langläufer am Hochplateau um Weltcup-Punkte kämpfen.
Klappen sollte es 2019 auch mit ÖSV-Medaillen – nach der Enttäuschung beim Finale des Seefeld-Triple mit Bernhard Gruber auf Rang zehn. „Bester Österreicher ist ein schwacher Trost“, sagte der 33-Jährige über die Statistenrolle bei der Frenzel-Show. Gibt es etwa bald eine Eric-Frenzel-Straße? Bürgermeister Frießer: „Wir überlegen uns etwas!“