Für Österreichs Skispringer war Lillehammer keine Reise wert gewesen – Stockerlplätze wurden in den beiden Bewerben von der Normalschanze keine erobert, insgesamt gab es wenig beflügelnde Leistungen der rot-weiß-roten Adler. Beim Heimsieg von Kenneth Gangnes vor dem Slowenen Peter Prevc und dessen Teamkollegen Johann Forfang landete lediglich Michael Hayböck als Achter unter den Top Ten. Stefan Kraft wurde 14., Gregor Schlierenzauer 20., Manuel Fettner 22. und Manuel Poppinger 27.
„Mit dem Abschneiden können wir im Gesamten nicht zufrieden sein“, resümierte Cheftrainer Heinz Kuttin, weil ja auch in der ersten Konkurrenz mit Ausnahme von Stefan Kraft (4.) und Michael Poppinger (10.) die Österreicher dem Feld hinterher geflogen waren.
In nur einem Durchgang war dieses Auftaktspringen durchgepeitscht worden. Allerdings konnte nach den Turbulenzen in Klingenthal (nur ein Einzelspringen) und Kuusamo (Totalausfall) zumindest ein Sieger gekürt werden – der hieß Severin Freund, dem das Wind-Desaster herzlich egal gewesen war. Um einen Zehntelpunkt schnappte er dem norwegischen Nobody Kenneth Gangnes den Sieg vor der Nase weg. Mit Andreas Stjernen landete ein weiterer Wikinger auf dem Treppchen, mit dem wohl niemand gerechnet hatte.
Und die Österreicher? Es war einmal mehr – wie zuletzt in Klingenthal – Stefan Kraft gewesen, der die Kohlen für den ÖSV aus dem Feuer geholt hatte. Mit Rang vier verpasste der 22-jährige Pongauer um einen Zehntelpunkt das Stockerl. Der Axamer Manuel Poppinger überzeugte als zweitbester Österreicher und wurde Zehnter. „Ich habe versucht, die Leistung aus dem Training im Wettkampf abzurufen. Es passt noch nicht ganz, aber ein Anfang ist gemacht“, meinte der 26-Jährige.