Der Winter ist da. Eiskalt fiel er über Österreichs Skirennläuferinnen her. Zum Saisonauftakt lachten zwar bestens aufgelegte 14.000 Zuschauer in der Sonne auf dem Ötztaler Gletscher, aus den Top Ten der Endabrechnung aus österreichischer Sicht allerdings einzig Eva-Maria Brem als Achte. Doch selbst die Münsterin, in der Vorsaison mit dem Abo auf das Riesentorlauf-Podest, strahlte schon bedeutend mehr.
Dafür feierte Italien. „Brignone ist so was von überreif für einen Sieg“, hatte Brem bereits vor dem Start prophezeit. Gesagt, getan. Die 24-Jährige raste dank überragendem erstem Durchgang (0,95 Sekunden Vorsprung) zum Sieg – ihrem ersten: „Es ist eine unglaubliche Befreiung.“ Insgesamt fuhren sechs Italienerinnen in die Top 20 – eine weitere Prophezeiung vielleicht: Skifahren liegt in der Wiege – Gene spielen im Schnee mitunter eine Rolle.
Federica Brignone ist nach Felix Neureuther und Tina Weirather der dritte erfolgreiche Spross eines siegreichen Ex-Weltcupläufers. Bei Traudl Hecher (Lizz und Stephan Görgl) gab es noch keinen Weltcup. Brignones Mama Maria Rosa Quario, als Ski-Journalistin dabei, fuhr unter anderem gegen Hess oder Moser-Pröll und gewann vier Slaloms: „Man ist viel nervöser, dafür ist es noch viel schöner als selbst zu siegen.“
Ohne Blöße: Die großen Namen meldeten gleich im ersten Rennen ihren Anspruch auf den Gesamtweltcup an: Mikaela Shiffrin (2.) vor Tina Weirather (3.) und Lara Gut (4.). Blieb nur noch abzuwarten, wie sich Lindsey Vonn, mit 31 Jahren die Älteste des Quartetts, nach ihrer Knöchelverletzung wieder ins Renngeschehen einklinken würde. Sölden ließ sie ja aus.