Zuerst war sich Janine Weber nicht ganz sicher, als die Hockey Hall of Fame nach ihrem goldenen Treffer im Finale der kanadischen Frauen-Eishockey-Liga vorstellig wurde. Das weltberühmte Eishockey-Museum, das Stücke von Legenden wie Wayne Gretzky oder Mario Lemieux sein Eigen nennt, wollte den Schläger der Tirolerin ausstellen. Das Problem? Sie hatte zu diesem Zeitpunkt lediglich zwei Stück.
Inzwischen hatte sich der Wind aber gedreht. Und wie! Im Sommer wurde die neue amerikanische Profiliga National Women’s Hockey League (NWHL) aus der Taufe gehoben. Vier Teams (Boston Pride, Buffalo Beauts, Connecticut Whale und New York Riveters) traten dort um den Titel an. Und mittendrin statt nur dabei war die Tirolerin Janine Weber. Denn die New York Riveters verpflichteten als allererste Spielerin die 24-jährige Legionärin, Weber war damit die erste Eishockey-Profispielerin Österreichs.
„Das ist eine coole Geschichte, die ich sicher irgendwann meinen Enkeln erzählen werde. Aber am meisten freut mich, dass ich beim Start der NWHL am Eis stehen darf“, wurde Weber auf der Vereinshomepage zitiert. Wie viel Weber, die die Sommermonate zuletzt in der Heimat verbracht hatte, als Profispielerin verdienen würde, wollte sie nicht verraten. Das Durchschnittsgehalt der 18 Spielerinnen in New York betrug aber 13.400 Euro pro Saison.
Abschied nehmen musste die Innsbruckerin, deren Weg über den HCI, Zirl, die Red Angels, Salzburg und die Sabres Wien nach Übersee geführt hatte, aber nicht nur von ihrem Ex-Klub Boston Blades. Dort arbeitete Weber neben dem Eishockey als Lehrerin an einer Schule für Kinder mit Entwicklungsstörungen. Das war seit Ende Juli passé, denn Weber war nun von Beruf Eishockeyspielerin. „Es war schwer, sich von den Schülern zu verabschieden“, gestand die ÖEHV-Nationalspielerin. „Aber sie sind alle stolz auf mich. Und wenn wir in Boston spielen, werden sie hoffentlich in die Halle kommen.“