Traum wurde Wirklichkeit


Daniel Federspiel - der Augenblick, als alle Dämme brachen. / Foto: Armin Küstenbrück

Jahrelang hatte Daniel Federspiel seinem großen Ziel – nämlich einmal Weltmeister zu werden – alles untergeordnet. Es schien, als ob dem 28-jährigen Imster nichts mehr galt als dieser eine Traum, dieses letzte Mosaikstück einer großen Mountainbike-Karriere im Eliminator. Verständlich, dass dann, als heuer endlich der Traum Realität geworden war, bei Federspiel alle Dämme brachen.

Im Ziel des Skigebiets Vallnord in Andorra ließ sich der neue Weltmeister zu Boden sinken. Befreit von der großen Last, flossen Tränen, minutenlang rang Federspiel um Worte. „Es ist unglaublich! Darauf habe ich drei Jahre hingearbeitet. Das war der letzte Titel, der mir noch gefehlt hat“, stöhnte er ins Mikrofon des Veranstalters.

Erst mit einigem Abstand, nach der Dopingkontrolle, reüssierte Daniel mit einem Schmunzeln: „Sonst passiert mir so etwas nicht, dass ich im Ziel weine. Aber es war ein Riesenstein, der mir vom Herzen gefallen ist. Es war in diesem Jahr alles auf dieses eine Rennen ausgerichtet. Und die Erleichterung war dann einfach so riesengroß.“

Dabei hatte es nach WM-Bronze 2012 und -Silber 2013 für den Hausmeister zunächst nicht nach Erfolg ausgesehen. Nach einem sicheren Achtel- und Viertelfinale war Federspiel im Halbfinale an einem Fehlstart beteiligt gewesen. Böse Erinnerungen an die EM im Juli wurden wach, als der zweifache Europameister wegen demselben Delikt disqualifiziert wurde.

Dieses Mal ging alles gut – der Start wurde wiederholt. Doch Federspiel war verunsichert, kam als Letzter aus der ersten Kurve. Erst nach einem fulminanten Zielsprint stand die vierte WM-Finalteilnahme fest. Und im Showdown machte der Tiroler dann alles perfekt: Vom Start weg führte er das Feld an und holte sich das lange ersehnte WM-Gold.