Drama um Kira


Die Familie als starker Rückhalt für Kira. / Foto: Julia Hammerle Dunkle Wolken am Himmel - symbolisch für den Tag, an dem sich Kira Grünbergs Leben dramatisch veränderte. / Foto: APA/ Jean-Christophe Bott

Es war ein ganz normaler Trainingstag, der von einer Sekunde zur anderen alles veränderte, und zwar auf eine dramatische Art und Weise. Ein Tag, der hoffnungsvoll begonnen hatte und auf dem OP-Tisch endete. Mit der Schreckensdiagnose Querschnitt-Lähmung – von der Halswirbelsäule abwärts: Das zukünftige Leben der Kira Grünberg im Rollstuhl.

Nach einem Bänderriss im Sprunggelenk hatte Kira zuletzt auf ihr Comeback hingearbeitet, für das Leichtathletik-Meeting in Linz waren das Comeback und das Olympia-Limit von 4,50 Meter im Stabhochsprung vorgesehen. Plötzlich war das alles nebensächlich.

Ausgerechnet beim ersten Sprung des Trainings in der Innsbrucker WUB-Halle, einem Routinesatz mit acht Schritten Anlauf, verlor die hoffnungsvolle „Leichtathletin des Jahres 2014“ die Balance. Kurz nach dem Abheben begannen die Schwierigkeiten: Grünbergs Rotationsbewegung passte nicht, sie verdrehte sich in der Luft, wollte noch auf der Matte landen und stürzte schließlich mit dem Kopf voraus in das für den Stab vorgesehene Einstichloch. So schilderte es auch Vater und Trainer Frithjof.

Dass Grünbergs Welt künftig eine andere sein dürfte, ahnte auch Tirols Leichtathletikpräsident Reinhard Kessler bereits nach den ersten Meldungen. Ohne Vorwissen hatte sich das Verbandsoberhaupt gerade noch mit der Verlängerung des Mietvertrags mit der WUB-Halle befasst, dann fiel er aus allen Wolken: „In der Leichtathletik denkst du, da passiert nichts, aber mit so was rechnet niemand. Ich wünsche Kira alle Stärke, die sie in dieser schwierigen Situation braucht.“